Beim Film „Der Bauer und der Bobo“ handelt es sich um einen Dokumentarfilm über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, der exemplarisch die Chancen und Schwierigkeiten moderner, nachhaltiger Landwirtschaft von kleinbäuerlichen Betrieben aufzeigt. Der Film ist noch am Samstag, den 8. Oktober um 17 Uhr, am Sonntag, 9. Oktober um 14.30 und 19.45 Uhr und am Dienstag, den 11. Oktober um 17.15 und 19.45 Uhr im Programm beim Mikes Kino in Prien.
Bio-Bergbauer Christian Bachler und Chefredakteur Florian Klenk könnten nicht unterschiedlicher sein: Der eine bewirtschaftet den höchstgelegenen Bauernhof der Steiermark, der andere gibt in Wien die österreichische Wochenzeitung „Falter“ heraus. Als Klenk ein umstrittenes Schadensersatzurteil gutheißt, das gegen einen Bauern gefällt wurde, platzt Christian Bachler der Kragen. Auf Facebook macht er seinem Ärger Luft und fordert den „Oberbobo“ (Bobo = bourgeoise Bohemien) Klenk auf, ein Praktikum auf seinem Hof zu machen. Klenk nimmt die Herausforderung an und der Bauer und der Bobo kommen ins Gespräch: über Klimawandel, Fleischindustrie, Agrarpolitik und Banken – und werden Freunde.
Die Freundschaft der beiden zeigt, warum es sich lohnt, mit Leuten zu reden, deren Meinung man nicht teilt. Die beiden kämpfen nun gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft. Klenk recherchiert und berichtet über die tier- und menschenverachtende Schweineindustrie und die Agrarpolitik der EU. Und Bachler bemüht sich in Wien um die „Bobos“, die Kunden seiner Produkte werden sollen. Und der Einzelkämpfer sucht und findet Partner unter den Bauern, die wie er kaum wirtschaftliche Grundlagen finden, wenn sie naturnah produzieren.
DER BAUER UND DER BOBO ist ein wichtiger und dabei amüsant erzählter Dokumentarfilm über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, der exemplarisch die Chancen und Schwierigkeiten moderner, nachhaltiger Landwirtschaft von kleinbäuerlichen Betrieben aufzeigt. Während Klimawandel, Fleischindustrie und EU-Vorschriften dem Bio-Bauern zusetzen, öffnen sich durch die Digitalisierung neue Vermarktungschancen. Als Bachlers Hof Ende 2020 vor dem Ruin stand, fanden die beiden Freunde aus zwei Welten binnen zweier Tage 12.000 Menschen, die bereit waren, zu helfen und 420.000 Euro spendeten. Der Hof ist schuldenfrei.
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