Bei sehr starkem Besuch sowie mit zahlreichen Ehrengästen und Vertretern aus den mit der Landwirtschaft eng verbundenen und zusammenarbeitenden Vereinigungen konnte die Viehzuchtgenossenschaft Rosenheim-Ost wieder in Präsenz im Trachtenheim Hittenkirchen abgehalten werden, zu der 1. Vorsitzender Hans Mayer die Willkommensgrüße sprach. Wie wichtig die Landwirtschaft für die Gesellschaft und auch für die Versorgung dieser ist, betonte Rosenheims stellvertretende Landrätin Marianne Loferer in ihrem Grußwort. Auf aktuelle Probleme in der Landwirtschaft ging in seinem Grußwort der Kreisobmann des Bayerischen Bauerverbandes, Josef Andres ein. Er betonte besonders die wichtige Arbeit im Hintergrund, durch die einige politische Entscheidungen doch noch erfolgreich abgemildert werden konnten.
Zufriedenstellend waren die Berichte des Vorsitzenden, von Schriftführer Andreas Rummelsberger sowie von Kassier Herbert Rothmayer. Über die Anlieferung der Märkte, über Preisentwicklungen und Preisschwankungen sowie über Absatzwege für Kälber und Großvieh gab Bernhard Reiter einen Einblick. „Sehr erfreulich waren die deutlich höheren Vermarktungserlöse im Vergleich zum Vorjahr, Traunstein konnte den höchsten Auszahlungspreis pro kg Lebendgewicht unter den Zuchtverbänden in Bayern vorweisen. Vergleicht man die Preise über das ganze Jahr, so liegt der Preis am Kälbermarkt deutlich über den Preisen, die im bayerischen Handel bezahlt werden. Damit ist es für die Bauern sehr lukrativ, den Kälbermarkt in Traunstein zu beliefern“ – so der Verbandsverwalter vom Rinderzuchtverband Traunstein.
Neue Vermarktungshalle in Traunstein soll bis Herbst fertig werden
Dessen 1. Vorsitzender Hubert Hartl informierte über den aktuellen Stand beim Bau der neuen Vermarktungshalle und sagte: „Wir haben alles im Griff und sind sehr gut im Zeitplan. Baubeginn für die Halle war im August, und wenn alles nach Plan verläuft soll der Stall mit 60 Boxen für 900 Kälber im Herbst fertig werden“. Über die Schwerpunkte der Zucht durch die genomische Selektion informierte der Zuchtleiter des Zuchtverbandes (ZV) Traunstein Dr. Rudolf Maierhofer. Der Schwerpunkt der Zucht wird nicht mehr auf Milchleistungssteigerung gelegt. Die Zukunft der Rasse Fleckvieh liegt bei hohen Grundfutterleistungen und einer weiteren Verbesserung der Gesundheit und Fitness. Um eine ausreichende Datenbasis dafür zu schaffen warb Maierhofer für eine freiwillige Teilnahme am Programm Gesundheit und Robustheit.
Stefan Grabmeier vom Landeskuratorium für tierische Veredelung (LKV) stellte die Entwicklung der Milchleistungsprüfung (MLP) im Bereich des ZV Traunstein vor. „Es geht auch in unserer Region der Strukturwandel voran. So haben im vergangenen Jahr 26 Betriebe die MLP eingestellt. Die Leistung der Kühe ging im Durchschnitt auf 8021 Kilogramm leicht zurück. Auf über 3000 Betrieben in Bayern wird inzwischen mit einem Melkroboter gemolken“ und er fügt hinzu: „Eine Herde von Kühen, denen es an Wohlbefinden und Luxus nicht fehlt, zugleich vor Gesundheit strotzen und dadurch auch Leistungsbereit sind, ist das Ziel eines jeden Landwirts. Dies ist aber auch das Ergebnis von langjähriger züchterischer Arbeit, viel Fachwissen, gepaart mit mühevoller Arbeit in vielen Milchviehställen“.
Ehrungen für Zucht- und Milchleistungen
Die Viehzuchtgenossenschaft Rosenheim-Ost ehrte einige ihrer Betriebe für besondere züchterische Leistungen. Eine Urkunde für die höchsten durchschnittlichen Lebensleistungen ihrer Kühe erhielten die Betriebe Donat Osterhammer aus Bernau, Martin Steiner aus Rohrdorf, Christian Rappel aus Prien, Franz Hamberger aus Bad Endorf und Matthias Plank aus Eggstätt. Eine Urkunde und eine Stallplakete vom RZV Traunstein für Kühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 kg Milch bekamen die Betriebe: Christian Rappel aus Prien, der sogar auf zwei Kühe stolz sein konnte, Josef Linner aus Hemhof und Paul Stettner aus Breitbrunn.
Fotos: Andreas Rummelsberger