Kultur

Feines Kabarett im Hohenaschauer Festzelt

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

„Die Aschauer Kinder bekommen in der Schule einen speziellen Begriff von der Unendlichkeit: wenn die Umrathshauser Brücke gebaut ist, ist die Unendlichkeit vorbei“, die Well Brüder aus´m Biermoos kümmerten sich beim Kabarettabend mit Gerhard Polt im Aschauer Festzelt auch um Aschauer Spezialitäten. Sie wiesen darauf hin, dass die Arbeiten am Sachranger Hof ein für alle Mal eingestellt seien, weil das Bauwerk in diesem Zustand zum Weltkulturerbe gerechnet wird. Wieder einmal war das Zelt bis zum letzten Platz besetzt, viele Interessenten mussten abgewiesen werden, weil es keine Karten mehr gab.

Und dann kam er, der Altmeister des bayerischen Humors. Ob er darüber räsonierte, dass früher alles besser war, ob er sich als indischer Gastpriester interviewen ließ oder ob er das heutige Verhältnis Lehrer und Schüler anprangerte und den fehlenden Heimatkundeunterricht, er war in jeder Rolle glaubhaft und das Publikum ging mit. Natürlich ließ er ein paar wohlfeile Gags und Klischees nicht aus, wie den Preußen, der sich am Tegernsee eine Trachtenjoppe kauft und dann behauptet er sei wir und wir seien falsch dran mit unserem Verhalten. Gerhard Polt bewies sich wieder einmal als Meister des verdrehten Wortspiels und des verhinderten Philosophen. „Normal sein ist heute nichts mehr wert?“ Er prangerte an, dass heute jeder, der kein rechtes Studium finden kann im Fach Psychologie landet und maulte, keiner müsse studieren, um zu erkennen was ein Depp sei. Kongenial spielten ihm die drei Well Brüder Stofferl, Michael und Karl Well zu. Sie gaben ihm die Möglichkeit immer wieder durchzuschnaufen und brachten ihren musikalischen Teil. Es wird wohl kein Instrument zwischen Okarina und Alphorn und zwischen Mandoline und Harfe geben, das die drei nicht beherrschen, dabei so ausgefallene wie den Dudelsack und die Drehleier. Sie erzählten von ihrer Herkunft aus Niederbayern, aus dem schönen Ort Hausen-Rohrbach, „das ist ein ähnliches Verhältnis wie zwischen Hohenaschau und Niederaschau“. Mit der Geschichte von Hausen und seinem Jubiläum verbanden sie ihre musikalischen Darbietungen und brachten dabei die Feuerwerksmusik von Händel auf die Bühne des Bierzelts. Die Zuhörer gingen begeistert mit und als schließlich ganz unversehens das Ende der Veranstaltung kam, erklatschten sie sich noch eine Zugabe.

Am Donnerstag, 1. August kommt um 15 Uhr das bayerische tapfere Schneiderlein mit Stefan Murr und Heinz-Josef und am Abend folgt um 20 Uhr das Chiemgauer Tanzfest „Huad auf, guad drauf“. Am Freitag, 2. August folgt das Bier- und Weinfest und am Samstag, 3. August der Festheimatabend der Griabinga. Am Sonntag, 4. August treffen sich um 10 Uhr die besten Plattler des Chiemgaus zum Gaupreisplattln und am Montag, 5. August schließt das Gründungsfest mit dem großen Kesselfleischessen zum Tag der Betriebe und Vereine.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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