Land- & Forstwirtschaft

ELF-Besuch beim Eicher-Museum

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Kaum ein Name ist so eng mit der Geschichte der Gemeinde Forstern verbunden wie der Name Eicher. Den Vätern des Forsterner Wirtschaftswunders ist im Ort mit dem Eicher-Museum ein besonderes Denkmal gesetzt worden. Am vergangenen Wochenende besuchte der Bezirksverband Oberbayern der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ELF) dieses einzigartige Museum, das die beeindruckende Firmengeschichte der Familie Eicher dokumentiert.

Der ELF-Bezirksvorsitzende Michael Hamburger begrüßte die interessierten Besucher, darunter auch zahlreiche Ehrengäste aus dem Landwirtschaftssektor: Rosenheims Kreisobmann Sepp Andres, aus dem Landkreis Erding die Ehrenkreisbäuerin Elisabeth Mayr und Ehrenkreisobmann Hans Schwimmer sowie die Ortsbäuerin Simone Haberl aus Attaching (Kreis Freising). Auch einige Vertreter der Bulldogfreunde Amerang waren zur exklusiven Führung für die ELF Oberbayern gekommen. Egon Eicher selbst führte die Teilnehmer durch die Ausstellung und erzählte die spannende Geschichte der Brüder Albert und Josef Eicher, die als Pioniere im Traktoren- und Landmaschinenbau gelten. Das kleine, aber mit viel Liebe zum Detail aufgebaute Museum ist ein Highlight für alle Liebhaber von Traktoren.

Die Geschichte der Firma Eicher begann im Jahr 1901, als Josef Eicher, der Vater der späteren Fabrikanten Josef und Albert, in Forstern eine Reparaturwerkstätte für landwirtschaftliche Maschinen gründete. Mit Innovationsgeist und viel unter-nehmerischem Geschick schafften es die Eicher-Brüder, das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller von Traktoren und Landmaschinen auszubauen. Produktionsstandorte gab es neben Forstern auch in Dingolfing und später in Landau an der Isar. 1970 stieg das Unternehmen Massey Ferguson bei Eicher ein und 1980 übernahm „Eicher Goodearth Tractor“ aus Indien die Eicher-Anteile von Massey Ferguson. Trotz aller Bemühungen musste Eicher am 25. Mai 1984 in Deutschland Konkurs anmelden. Durch Neugründungen und viele Hoch und Tiefs ist Eicher bis heute der größte Hersteller von landwirtschaftlichen Maschinen und Fahrzeugen und diese werden in vielen Ländern der Erde, wie z. B. Portugal, Frankreich, Chile, Türkei uvm. eingesetzt. In Indien werden bis heute Fabriken betrieben, die hauptsächlich 22 PS Schlepper und Notstromaggregate erzeugen. Der Unterschied zu früher ist, dass dort nicht auf Reserve produziert wird, sondern die Produktion eines Fahrzeuges erst aufgenommen wird, wenn 50 % des Kaufpreises angezahlt wurde. Ein riesiger finanzieller Vorteil.

Der Vormittag endete mit einem herzlichen Dank an Egon Eicher für die interessante Führung und die hervorragende Bewirtung mit Weißwürsten und selbstgebackenen Kuchen im museumseigenen Café. Die Teilnehmer der Führung verließen das Museum beeindruckt von der Geschichte und den Errungenschaften der Familie Eicher.

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Bericht und Bilder:  Sonja Aigner -Schriftführerin ELF-Bezirksverband Oberbayern-


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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