Kirche

Chiemgauer Bierzelt wurde zum Gotteshaus

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

86. Gautrachtenfest des Chiemgau-Alpenverbandes in Hohenaschau Nach 24 Jahren musste bei einem Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes für Tracht und Sitte der Festgottesdienst aufgrund starker Regenfälle im Festzelt gefeiert werden. Vielfältige Vorbereitungen und Vorfreude auf einen Gottesdienst im Freien zu Füßen von Burg Hohenaschau und der Kampenwand waren somit vergeblich. Dennoch gelang es dem gastgebenden Trachtenverein „D´Griabinga“ Hohenaschau, dem Chiemgau-Alpenverband und vielen  ehrenamtlichen Kräften einen würdevollen und nachhaltigen Gottesdienst im Bierzelt zu feiern, das vorübergehend zum Gotteshaus verwandelt wurde.

 Abt Barnabas Bögle, der zusammen mit Ortspfarrer Paul Janßen und einem großen Altardienst dem Gottesdienst voranstand, erinnerte eingangs, dass es im Jahr 1900 gerade Baron Theodor von Cramer-Klett war, der sein Kloster Ettal wiedererrichtete. Er dankte dessen Nachfolger und heurigem Schirmherr Baron Ludwig von-Cramer-Klett, dass er es möglich machte, eine Kopie des Ettaler Gnadenbildes mit der Mutter Gottes aus der Burg-Kapelle auf den Bühnen-Altar zu bringen. In seiner Predigt machte der Abt klar, dass die wunderbare bayerische Heimat und die schönen, farbenfrohen Trachten nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass der Mensch tiefer schauen müsse und sagte: „Es sind drei Grundhaltungen, die uns Christen ausmachen: einmal die Achtung vor jedem Menschen, denn jede Menschen-Begegnung ist auch Gottes-Begegnung. Als Konsequenz darauf muss das Wort Gottes aus dem Evangelium auch eine Rolle im Leben von uns sein. Und schließlich müssen wir wieder das rechte Beten lernen“. Zu diesem Punkt bat er alle Eltern und Großeltern, ihren Kindern und Enkeln immer wieder Geschichten aus dem Evangelium und vom Schöpfer der Welt zu erzählen, denn – so der Abt weiter – wer sonst als Eltern und Großeltern kann ein besserer Religionslehrer sein.

Für Gauvorstand Thomas Hiendl, der Blasmusikanten, Sängern und Alphornbläsern für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes dankte, der zahlreiche Ehrengäste aus den Reihen der Göd-Gaue Altbayerischer Gauverband und des Inngau-Trachtenverbandes, vom Bayerischen Trachtenverband, vom Nachbars-Gauverband Gauverband I, vom Oberpfälzer Gauverband, vom Rhein-Main-Gauverband und vom Bayernbund willkommen hieß richtete eine Bitte an die vielen politischen Vertreter aus Bundestag, Landtag, Bezirkstag, Landkreise und Gemeinden, dass dem Ehrenamt eine tatsächliche bürokratische Entlastung zuteil werden möge. An die Trachtler gewandt sagte der Gauvorstand: „Wo Tracht drauf steht, muss auch Tracht drinnen sein, halten wir es wie der Kiem Pauli, der sagte: Dem Neuen wollen wir aufgeschlossen sein, aber das Herz darf es nicht kosten“.

Das wolkenverhangene Priental sorgte am vormittag für sorgenvolle Blicke aus dem Festzelt heraus. Erleichterung machte sich breit, als es am nachmittag doch noch möglich war, den Festzug mit Trachten-Fahnen, Blaskapellen, Trachtlerscharen, Festwägen und froher Stimmung durch die Gemeinde Aschau i. Chiemgau zu starten. Die Anzahl der Teilnehmer und deren Stimmung trugen dazu bei, dass das 86. Chiemgauer Gautrachtenfest trotz Vormittags-Regen zu einem Erlebnis für Marschierende und Zuschauer wurde. Hernach gab es im Festzelt und in der großen Bar noch einen gemütlichen Ausklang, die Vergabe der Meistpreise und für alle Vereine eine handgemachte Wanduhr zur Erinnerung.

Über Grußworte von Ehrengästen mit Bayerns Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder berichten wir noch gesondert.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke – vom Festgottesdienst mit Abt Barnabas Bögle vom Kloster Ettal im Festzelt von Hohenaschau anlässlich des 86. Gautrachtenfestes vom Chiemgau-Alpenverband für Tracht und Sitte.

 

 


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Toni Hötzelsperger

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