Land- & Forstwirtschaft

Blühstreifen-Aktion vom Amt für Landwirtschaft

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In voller Blütenpracht zeigt sich den Spaziergängern am Penzinger Seebach derzeit der Blühstreifen, der als Demonstrationsfläche im Rahmen der sog. „Wildlebensraumberatung“ angelegt wurde. Mit Unterstützung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim konnte auf einer von Landwirt Ludwig Oberlinner aus Riepertsham bewirtschafteten Wiese im Frühjahr 2022 ein Blühstreifen mit hohem Anteil an heimischen Wildkräutern angesät werden. Bei der Auswahl geeigneter Flächen wirkten auch Jonas Garschhammer, Biodiversitätsberater am Landratsamt Rosenheim und Isabella Eicher als Nachhaltigkeitsbeauftragte der Gemeinde Babensham mit.

Um sehr eiweißhaltiges, zartes Gras als Futter für Milchkühe zu erzeugen, werden Wiesen immer früher und häufiger gemäht. Diese Form der Nutzung lässt eine Blüte vieler Wiesenpflanzen nicht zu. Blüten besuchende Bienen und andere Insekten finden daher weniger Nahrung. Die Anlage von Blühstreifen soll einen Beitrag liefern, die Wiesen in unserer Region insbesondere auf ertragsschwächeren Standorten mehr zum Blühen zu bringen und damit die Artenvielfalt zu fördern.

 Artenvielfalt durch „differenzierte“ Grünlandbewirtschaftung

Wie funktioniert das? Das Grünland wird in seiner Gesamtheit wirtschaftlich genutzt. Auf einer schmalen Teilfläche wird eine Blühmischung mit hohem Kräuteranteil eingesät. Dieser Wiesenteil wird nur zweimal im Jahr gemäht. Die Düngung auf dieser Teilfläche wird deutlich verringert oder ganz eingestellt. So kommen Wiesenpflanzen zur Blüte und können absamen. Ein artenreicher Pflanzenbestand stellt sich ein, in dem viele Insekten, Vögel und andere Tiere ihren Lebensraum finden. Geeignete Flächen für Blühwiesen gibt es viele, z.B. Gewässerrandstreifen, Teilflächen mit ungünstiger Ausformung, ertragsärmere Bereiche wie staunasse oder trockene Standorte, Waldränder oder steile Hänge.

Die Menge des Aufwuchses auf den Blühstreifen ist zwar geringer, kann aber als gesundes strukturreiches Futter z.B. für trockenstehende Kühe oder Jungvieh sinnvoll verwertet werden.

Bericht und Foto: Amt für Landwirtschaft – (v.l.) Behördenleiter Dr. Georg Kasberger, Nachhaltigkeitsbeauftragte Isabella Eicher und Landwirt Ludwig Oberlinner freuen sich über den gelungenen Blühstreifen am Penzinger Seebach

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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