Trotz ergiebiger Regenfälle: Die Gesundheit der Waldbäume hat sich nicht verbessert. Das geht aus dem aktuellen Waldzustandsbericht hervor, den Forstministerin Michaela Kaniber heute veröffentlicht hat: „Unsere Waldbäume hat der üppige Regen bayernweit gesehen vermutlich vor Schlimmerem bewahrt. Zur Wahrheit gehört aber auch, unser Wald hat sich von der extremen Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre noch nicht erholt.“ Der mittlere Nadel-/Blattverlust aller Baumarten ist laut Kaniber mit 26,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (26,0 Prozent) nahezu unverändert. Unterschiede gibt es allerdings bei den einzelnen Baumarten. So hat sich der Zustand der Nadelbäume leicht verschlechtert, während es den Laubbäumen besser geht.
Regional betrachtet verzeichnet erneut der Norden Bayerns höhere Schadenswerte als der Süden. Den höchsten Nadel-/Blattverlust weist auch in diesem Jahr Mittelfranken mit 29,3 Prozent (Vorjahr: 29,1 Prozent) auf, gefolgt von der Oberpfalz (28,9 Prozent, Vorjahr: 25,0 Prozent) und Oberfranken (27,7 Prozent, Vorjahr: 28,1 Prozent). Bei den Nadelbäumen ist die Kiefer nach wie vor das Sorgenkind. Ihr Nadelverlust beträgt 32,3 Prozent (Vorjahr: 31,1 Prozent). Bei der Fichte ist der Nadelverlust mit 25,1 Prozent gegenüber 2023 auf hohem Niveau konstant geblieben. Erfreulich ist die Entwicklung bei der Tanne im Flachland, ihr Nadelverlust ging von 22,7 Prozent auf 21,6 Prozent zurück. Bei den Laubbäumen hat sich der Zustand der Buche leicht verbessert (23,3 Prozent, Vorjahr: 23,5 Prozent), der Blattverlust der Eiche ist gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben (24,9 Prozent).
„Die Spuren von Trockenheit, Hitze und Extremwetter machen deutlich: Wir müssen den Wald fit machen für den Klimawandel. Der Waldumbau läuft bei uns im Freistaat deshalb seit Jahren auf Hochtouren. Allein im vergangenen Jahr haben Bayerns Waldbesitzer dank finanzieller Unterstützung 11,5 Millionen Zukunftsbäume gepflanzt“ so Kaniber. Der Freistaat greift den Waldbesitzern mit einem bundesweit einzigartigen waldbaulichen Förderprogramm unter die Arme. Mit Erfolg: Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer konnten so unterstützt seit 2008 bereits 108.000 Hektar im Privat- und Körperschaftswald klimastabil umbauen.
Speziell geschulte Teams erheben die Daten zum Waldzustand in Bayern jährlich. Sie haben im Juli und August den Zustand von rund 17.000 Bäumen an landesweit 452 Inventurpunkten begutachtet. Erfasst wurden dabei der Nadel- beziehungsweise Blattverlust sowie Schäden durch Insekten- und Pilzbefall und Stammverletzungen. Bereits seit 1983 liefert die Waldzustandserhebung wertvolle Informationen über die Gesundheit der Wälder. Die Ergebnisse werden jährlich im Bayerischen Landtag vorgestellt und anschließend veröffentlicht.
Den Waldzustandsbericht 2024 mit den detaillierten Ergebnissen finden Sie im Internet unter www.forst.bayern.de/waldzustand.
Text: StELF – Foto: Hötzelsperger