Land- & Forstwirtschaft

AGDW: Aktive Waldbewirtschaftung fördern

Wälder sind lebenswichtige Ökosysteme, deren Leistungen sich größtenteils erst durch eine aktive, nachhaltige Bewirtschaftung erschließen. Daher ist die Förderung aktiver Waldbewirtschaftung gesellschaftlich geboten. Das erklärt der Verband AGDW – Die Waldeigentümer anlässlich des heutigen Internationalen Tages des Waldes. „Durch das Engagement der Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer in Form der Bewirtschaftung des Waldes können viele Ökosystemleistungen wie Klimaschutz, Holz-Versorgung und Erholung erst optimal bereitgestellt werden.

Im Gegenzug benötigen die Forstbetriebe verlässliche Rahmenbedingungen für ihre Arbeit“, betont AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter. Die Wälder in Deutschland wurden über Jahrhunderte als Teil der Kulturlandschaft entwickelt. Heute, da sich die Folgen der weltweiten Klimakrise durch Trockenheit, Dürre und Schädlingsdruck im Wald schmerzhaft bemerkbar machen, bedarf es besonderer Anstrengungen, damit die multifunktionale Forstwirtschaft die hohen Ansprüche der Nachhaltigkeit weiterhin erfüllen kann.

Die CO2-Pumpe Wald am Laufen halten

Vor diesem Hintergrund stellen die Vereinten Nationen die nachhaltige Nutzung des Waldes in den Fokus des von ihr 2012 offiziell ausgerufenen Jahrestages. In diesem Jahr lautet das Motto „Forests and Food“, also Wälder und Nahrung. In Deutschland gehören u.a. Speisepilze, Beeren und Wildbret zu den Lebensmitteln, die der Wald liefert.  Mit Abstand wichtigstes Produkt aus dem deutschen Wald bleibt nachhaltig gewonnenes Holz, das für die stoffliche Nutzung in der Bauwirtschaft oder für die Verwendung im Möbelbereich ebenso eingesetzt wird wie für die energetische Nutzung als Brennholz zum klimafreundlichen Heizen. „Pflegemaßnahmen wie Durchforstungen und die nachhaltige Holzernte liefern Deutschlands wichtigsten nachwachsenden Rohstoff. Durch die regelmäßige Holzentnahme werden zugleich die Stabilität der Bestände und ein möglichst hoher Holzzuwachs gesichert, der durch die Bindung von Kohlendioxid die CO2-Pumpe Wald am Laufen hält. Für den Klimaschützer Wald sind daher die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Holz sowie die stetige Verjüngung der Wälder unerlässlich“, erläutert AGDW-Präsident Bitter.

Waldumbau standortgerecht vorantreiben

In einem ansonsten rohstoffarmen Land ist Holz bundesweit eine wichtige Ressource, deren Potenzial noch nicht voll erschlossen ist. „Deutschland verfügt über historisch höchste Holzvorräte, die es angesichts der anhaltenden Risiken durch die Folgen der Klimakrise zielgerichtet zu nutzen gilt, auch um den Wald für kommende Generationen so umzubauen, dass er gegen Klimarisiken besser gewappnet ist. Dafür benötigen die Waldbesitzer die notwendige Entscheidungsfreiheit, um den Waldumbau standortgerecht vorantreiben zu können“, betont Prof. Bitter.

Kontraproduktiv sind hingegen neue bürokratische Auflagen, die die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und die Holznutzung unnötig erschweren. Genau dies droht aber u.a. durch die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR), die sich nach aktuellem Stand ab Jahresende 2025 mit zusätzlichen Informationspflichten auch auf den deutschen Wald erstreckt, obwohl Deutschland nachweislich kein Entwaldungsproblem hat. Die AGDW fordert daher rechtzeitige inhaltliche Änderungen an der EU-Verordnung, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen entlasten. „Wir müssen die Anpassung an den Klimawandel ebenso wie die Wettbewerbsfähigkeit der Forstbetriebe und forstwirtschaftlichen Vereinigungen durch einen Stopp weiterer Regulierungen in Deutschland und in der EU absichern. Nur so stellen wir sicher, dass der Wald auch weiterhin seine wichtigen Funktionen für Gesellschaft und Umwelt voll erfüllen kann“, mahnt AGDW-Präsident Bitter.

Über AGDW – Die Waldeigentümer

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.

Bericht: AGDW – Die  Waldeigentümer e.V.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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