Dieser Tage fand der Festakt im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie zum einhundertjährigen Bestehen eines bayerischen Wirtschaftsministeriums im Beisein zahlreicher ehemaliger Ministerinnen und Minister, wie Gerold Tandler, Dr. Otto Wiesheu, Emilia Müller, Martin Zeil, Ilse Aigner und Franz Josef Pschierer, sowie Staatssekretäre und Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung statt. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Schon bei seiner Gründung waren die Zuständigkeiten weit vielfältiger, als der offizielle Titel vermuten ließ. Die große Spannbreite der Aufgaben ist in der 100-jährigen Ministeriumsgeschichte geblieben, auch wenn sich der Name des Hauses immer wieder geändert hat. Dabei hatte und hat das Ministerium immer die ganze Wirtschaft im Blick – vom Weltkonzern bis zum mittelständischen Familienbetrieb, von der Industrie über Handwerk und Tourismus bis hin zum Handel. Heute geht es darum, auf Basis der Sozialen Marktwirtschaft unseren Wohlstand zu sichern. Ganz im Sinne Ludwig Erhards.“
Im April 1919 wurde im Freistaat Bayern ein Ministerium für die Wirtschaft gegründet, das „Bayerische Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerbe“, das 1932 in „Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft“ umbenannt wurde. In den 100 Jahren kamen immer wieder fachliche Zuständigkeiten hinzu und fielen weg. Der wohl bekannteste bayerische Wirtschaftsminister war Ludwig Erhard, der Vater der Sozialen Marktwirtschaft, der das Ministerium von Oktober 1945 bis Dezember 1946 führte und von 1949 bis 1963 Bundeswirtschaftsminister und von 1963 bis 1966 Bundeskanzler war.
In den 100 Jahren seit Gründung des bayerischen Wirtschaftsministeriums hat sich die Wirtschaft im Freistaat stark verändert. Bayern ist vom wirtschaftlichen Sorgenkind in Deutschland zu einer wirtschaftlichen und technologischen Leitregion in Europa aufgestiegen. Ganz wesentliche Impulse für diese positive Entwicklung kamen von der bayerischen Wirtschaftspolitik. „In der Wirtschaftspolitik entscheidet sich, wie es mit unserer Zukunft weitergeht. Wir müssen alle Bereiche scannen, damit wir noch besser werden und auch weiterhin die berühmte Nasenlänge voraus sein können, denn der internationale Wettbewerb wird zunehmend härter. Digitalisierung der gesamten Wirtschaft, Künstliche Intelligenz und Robotik sind Themen, die zukunftsentscheidend sind. Hier müssen wir uns nach der Decke strecken“, stellte Aiwanger in seiner Rede fest. Er appellierte in Zeiten wachsender internationaler Spannungen auch an den Zusammenhalt in Europa, um im Wettbewerb mit den USA und China bestehen zu können. Trotz internationaler Verwerfungen rief Aiwanger zu Zukunftsoptimismus in Bayern auf: „Wir haben in Bayern exzellente Bildung und Forschung, einen starken Mittelstand und zahlreiche Weltmarktführer, wir müssen zwar auf der Hut sein, dürfen uns aber auch nicht verrückt machen lassen.“
Text: Bayerisches Wirtschaftsministerium
Foto: Bayernbund – von links: Sebastian Friesinger (Bayernbund-Landesvorsitzender), Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger