Tourismus

Tirol: Reintalersee wird barrierefrei erlebbar

Der Weg entlang des Reintalersees wurde in den letzten Jahren nur notdürftig saniert. Damit das Naherholungsgebiet weiterhin zugänglich bleibt, verfolgte der Tourismusverband Alpbachtal & Tiroler Seenland als Projektträger gemeinsam mit den weiteren Partnern der Seeverwaltung Reintalersee, dem Land Tirol und der Gemeinde Kramsach das Projekt „barrierefreier Weg entlang des Reintalersees“. Zur dringend erforderlichen Sanierung des Weges laufen seit gut vier Jahren die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden und den Grundeigentümern. Die Verzögerung ergab sich aufgrund der Pandemie und fehlender Zustimmungen zu geplanten Maßnahmen. Jetzt fand der Spatenstich für das barrierefreie Projekt statt.

Der Weg soll für Familien mit Kinderwagen und für körperlich beeinträchtige Personen zugänglich gemacht werden. Voraussetzungen für die Sanierung sind eine nachhaltige und naturnahe Bauweise des Weges.

„Mit dem heutigen Spatenstich erfolgt der Startschuss für die Umsetzung des seit Jahren geplanten barrierefreien Wanderwegs um den Reintalersee. Ich bedanke mich beim Tourismusverband, Bürgermeister Zisterer und der Seeverwaltung für die Beharrlichkeit mit der dieses durchaus komplizierte Unterfangen vorangetrieben wurde. Mit der Realisierung des barrierefreien Wanderweges und des barrierefreien Bewegungsparks direkt am See, setzten wir hier einen wichtigen Impuls und machen dieses Freizeit- und Naturjuwel für jeden zugänglich und erlebbar“, sagt Landesrat Johannes Tratter.

Bei Projekten wie diesen ist eine ökologische Bauaufsicht vorgeschrieben. Sie ist mit der Überwachung und Einhaltung der naturschutzrechtlichen Auflagen beauftragt.
„Das bedeutet, dass auch dieser Weg nur in enger Abstimmung mit allen Behörden, wie Forst, Umweltschutz, Wasserrecht, usw. naturverträglich umgesetzt werden kann“, erklärt Markus Kofler, Geschäftsführer von Alpbachtal Tourismus.

Schonende Wegsanierung 

Die Wegführung wird größtenteils auf den bestehenden Wegtrassen verlaufen. Die Gesamtlänge der Runde um den Reintalersee beträgt ca. 3,5 Kilometer. Davon werden rund 1300 Laufmeter saniert. Die Gesamtbreite des Weges variiert zwischen 1,20 bis 1,80 Meter. Um die Natur zu schonen werden Teilstücke des Weges als Holzstege ausgeführt. Im Bereich des Seeablaufs wird eine neue Brücke für das gefahrlose Überqueren gebaut. Teilweise werden Uferabschnitte im Rahmen der Baumaßnahmen saniert. Nicht benötigte Wegabschnitte werden renaturiert und mit vor Ort gelösten Bewuchsnarben revitalisiert. Der Bankettbereich wird mit heimischen Pflanzen und Gehölzen aufgeforstet.

Barrierefreier Zugang zum See und Bewegungsparks

Neben dem barrierefreien Weg sind weitere Maßnahmen in der Umsetzung. Eine Badestelle mit barrierefreier Seezugangsrampe entsteht am Nordufer. Fünf barrierefreie Rastplätze werden errichtet. Der Neubau von drei Brücken sowie ein Bewegungspark mit barrierefreien Elementen am Westufer soll für therapeutische Bewegungseinheiten für Menschen mit Handicap entstehen. Der Bewegungspark wird auch für Kinder mit eingeschränkter Mobilität einige Stationen bieten – unter anderem eine barrierefreie Rollstuhlschaukel, Kraftstationen und ein Karussell für Rollstuhlfahrer.

Der Tourismusverband hat das Projekt als LEADER-Förderprojekt beim Regionalmanagement Kitzbühler Alpen eingereicht. „Durch die barrierefreie Planung konnten wir eine sehr gute Förderquote erzielen“, ergänzt Markus Kofler.

Unter größtmöglicher Sorgfalt und Rücksichtnahme auf die Umwelt werden die Vorgaben der Behörden umgesetzt. Die großflächige Holzentnahme am Westufer fand bereits vor der Bauvergabe statt. Laut Projektverantwortliche habe die Holzentnahme nichts mit der geplanten Wegsanierung zu tun. Für den Weg hätten in diesem Bereich nur wenige Bäume gefällt werden müssen. Im November 2022 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Beteiligte am Projekt barrierefreier Weg Reintalersee:

  • Land Tirol Abteilung Landesentwicklung, Abteilung Liegenschaftsverwaltung, Abteilung Justiziariat
  • Regionalmanagement Kitzbühler Alpen
  • Tourismusverband Alpbachtal & Tiroler Seenland – Projektträger
  • Gemeinde Kramsach
  • BH Kufstein – Abteilung Umwelt, Abteilung Wasserrecht und Abteilung Forstdienst
    sämtlichen Grundeigentümern
  • Bauaufsicht und Fachplanung durch die Firma AEP
    ökologische Bauaufsicht Franzelin Andreas
  • Gemnova
  • Firma HTB (Umsetzung der Baumaßnahmen), Fun-Connection (barrierefreie Bewegungsstationen – Bewegungspark)

Zahlen, Daten, Fakten zur Sanierung:

  • Gesamtlänge der Runde um den Reintalersee ist ca. 3,5 km, davon werden saniert:
  • Wanderwegverbreiterung 1321 lfm
  • Wanderwegneubau 264 lfm
  • Stege 138 lfm
  • Neubau von 3 Brücken
  • 5 Rastplätze (bestehend und neu)
  • Die Gesamtbreite des Weges variiert zwischen 1,20 m bis 1,80 m
  • barrierefreie Seezugangsrampe am Nordufer, Bewegungspark mit barrierefreien Elementen am Westufer.
  • Projektierungszeitraum 2017 – 2021
  • Projektumsetzung August 2021 – November 2022
  • Gesamtkosten brutto ca. € 545.000,–; Leaderförderung ca. 395.000,–; Restkosten ca. € 150.000,–

Zur Instandhaltung bisher

Der Reintalersee ist eines der beliebtesten Naherholungs- und Ausflugsgebiete im Tiroler Unterland. Die Seeverwaltung Reintalersee mit den Partnern Land Tirol, Gemeinde Kramsach und Tourismusverband Alpbachtal & Tiroler Seenland verfolgen seit einigen Jahren die Aufgaben der Instandhaltung und Instandsetzung der Wege und Anlagen rund um den See um dieses Naherholungsgebiet unter Rücksichtnahme auf Flora und Fauna weiterhin zugänglich zu erhalten.

In den letzten Jahren wurden bereits neue Toiletten- und Sanitäranlagen gebaut. Der Spielplatz beim Westufer wurde erweitert und teilweise erneuert. Ebenso wurden bei den Liegewiesen die Uferbereiche saniert.

Bericht und Foto: TVB Alpbachtal / Grießenböck


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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