9 Tage vor der regulären Wahl findet die U18-Bundestagswahl statt. Am gestrigen Freitag war es soweit. Auch in Stadt und Landkreis konnten Kinder und Jugendliche , die aufgrund ihres Alters noch nicht wählen dürfen, auf diese Weise ihre politische Meinung mitteilen. Ich habe den Wahlstand auf dem Max-Josefs-Platz in Rosenheim besucht und kann Euch heute auch schon die Ergebnisse präsentieren – insgesamt und für die Stadt Rosenheim.
Die Kinder- und Jugendwahl U18 gibt es seit 1996 in Deutschland. Mitmachen dürfen ausnahmslos alle Minderjährigen, die sich in Deutschland aufhalten. Das Projekt ist unabhängig und Parteineutral. Es dient der Förderung politischer Bildung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen. Bei der U18-Bundestagswahl im Jahr 2017 wurden insgesamt 220.000 Stimmen abgegeben. Im rechtlichen Sinne ist die U18-Wahl übrigens eine Meinungsumfrage. Im Landkreis Rosenheim koordiniert der Kreisjugendring die U18-Wahl. Wahllokale gab es in Bad Abiling, Brannenburg, Bruckmühl, Kolbermoor, Ostermünchen, Prien am Chiemsee, Raubling, Rott am Inn, Stephanskirchen und Wasserburg.
In der Stadt Rosenheim ist der Stadtjugendring für die Durchführung zuständig. Corona-bedingt wurde die Wahl dort insoweit entzerrt, dass auch schon in den Tagen vor dem eigentlichen U18-Wahltag an verschiedenen Orten, wie bspw. Jugendzentren, gewählt werden durfte. Gestern gab es aber dann noch einen Wahlstand an präsenter Stelle mitten in der Rosenheimer Innenstadt auf dem Max-Josefs-Platz. Bereits in der ersten Stunde wurden dort gut 30 Stimmen abgegeben. Markus Bundil vom Stadtjugendring war mit dieser Resonanz sehr zufrieden: „Man merkt heuer insgesamt, dass das Interesse an dieser Wahl bei den jungen Menschen sehr hoch ist.“
Der 17-jährige Marinus achtete bei den Wahlkabinen darauf, dass alles seine Richtigkeit hat. „Ich bin eigentlich kein sehr politischer Mensch“, so der junge Rosenheimer. Generell würde er sich aber wünschen, „dass die Politiker endlich das halten, was sie auch vor den Wahlen versprechen“. Wichtiges Thema seiner Meinung nach: „Umwelt. Zum Beispiel muss es endlich sinnvolle Alternativen zu Verbrennungsmotoren geben.“
Die 17-jährige Stefanie hat sich in den vergangenen Wochen die Mühe gemacht, sich mal in die Wahlprogramme der jeweiligen Parteien einzulesen. „Das ist ganz schön anstrengend. Und man braucht dafür viel Zeit. Aber irgendwie hat es mich einfach interessiert.“ Ihr Fazit? „Vieles schwer zu verstehen und ich habe jetzt für mich auch keine Partei ausgemacht, mit deren Ziele ich völlig übereinstimme.“ Die U18-Wahl findet Stefanie super: „Das ist eine gute Vorbereitung, finde ich.“
In Bayern gab es diesmal rund 700 Wahllokale, in denen Kindern und Jugendliche symbolhaft ihre Stimme abgeben konnten. Nach aktueller Info des Bayerischen Jugendring haben rund 67.000 Jugendliche diese Möglichkeit genutzt.
Und nun zu den Ergebnissen der U18-Wahl in Stadt und Landkeis Rosenheim (Abgegeben wurden insgesamt 825 Stimmen):
Grünen: 27,27 Prozent
CSU: 16,73 Prozent
SPD: 12,73 Prozent
FDP: 8,12 Prozent
Linke: 7,15 Prozent
AFD: 5,82 Prozent
Alle anderen Parteien unter 5 Prozent.
Noch ein Blick auf die Erststimme in Stadt und Landkreis Rosenheim: Victoria Broßart (Grüne) liegt mit 29 Prozent an der Spitze, gefolgt von Daniela Ludwig (CSU) mit 23 Prozent und Pankraz mit 12 Prozent.
Die deutschlandweiten Ergebnisse finden sich auf: https://rosenheiminnformativ964131957.wordpress.com/2021/09/18/ergebnisse-der-u18-wahl/
Text und Foto: Karin Wunsam / Blog: https://rosenheiminnformativ964131957.wordpress.com/