Das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern öffnete am heutigen Mittwoch wieder seine Tore. Gleichzeitig konnte ein Meilenstein gefeiert werden: unter Corona-Bedingungen fand der Spatenstich für die neue Baugruppe „Oberbayern Nord“ statt. Am Baufeld des Hofs aus Oberzeitlbach, dem ersten historischen Gebäude, das aus dieser Region wiederaufgebaut wird, griffen heute Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Regierungspräsidentin Maria Els, Museumsreferent Thomas Schwarzenberger (1. Bürgermeister von Krün) und Museumsdirektorin Dr. Monika Kania-Schütz zum Spaten. Die ehemaligen Besitzer des Anwesens, Jakob und Anna Mair, wohnten dem symbolischen Akt ebenso bei wie Michael Reiter, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Altomünster, zu der Oberzeitlbach gehört. Auch die beiden politischen Oberhäupter der Museumsgemeinden Großweil und Schlehdorf, Frank Bauer und Stefan Jocher, kamen aus diesem Anlass an die Glentleiten.
Aufgabe der Freilichtmuseen des Bezirks Oberbayern
Das Freilichtmuseum Glentleiten und sein Zweigmuseum, das Bauernhausmuseum Amerang, erforschen, dokumentieren und präsentieren, wie sich das Bauen, Wohnen und Wirtschaften im ländlichen Oberbayern verändert. Dabei hat die Glentleiten als zentrales oberbayerisches Freilichtmuseum den politischen Auftrag, den gesamten Regierungsbezirk in den Blick zu nehmen. Das nördliche Oberbayern zwischen Ingolstadt, Dachau und Freising ist bislang jedoch im Freilichtmuseum Glentleiten noch nicht durch historische Gebäude präsent.
Im Fokus für den weiteren Aus- und Aufbau des Museums stehen nun zwei Häuser aus dem Norden des Bezirks: eine kleine Hofanlage aus Oberzeitlbach (Landkreis Dachau) und ein Hopfenbauernhaus aus Enzelhausen (Landkreis Freising). Für diese beiden Gebäude liegt eine Baugenehmigung durch die Regierung von Oberbayern vor. Damit kann ein völlig neuer Bauabschnitt beginnen und Südbayerns größtes Museum seiner Art kommt seinem Ziel, Bauten aus dem gesamten ländlichen Oberbayern zu präsentieren, ein gutes Stück näher.
Hof aus Oberzeitlbach
Bei der Hofanlage „Oberländer“ aus Oberzeitlbach bei Altomünster handelt es sich um einen Dreiseithof, bestehend aus Wohnhaus, Remise und Stallstadel aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu dem für die Region mittelgroßen landwirtschaftlichen Anwesen gehörten ca. 45 ha Fläche mit Äckern, Wiesen und Wald. Angebaut wurden Getreide, Kartoffeln und Rüben. Damit rückt eine für die Region typische landwirtschaftliche Nutzung in den Blick. Das Anwesen war bis 1979 bewirtschaftet und das Wohnhaus dieses Hofes ist das erste Architekturexponat, das im für das nördliche Oberbayern vorgesehenen Bereich wiederaufgebaut wird.
Bericht und Fotos: Bezirk Oberbayern