Gesünder zu leben – das nehmen sich viele Menschen in Deutschland regelmäßig vor, hängen schlussendlich aber doch in ihren alten Routinen fest. Zu groß scheint die Aufgabe, einen gesünderen Lifestyle zu etablieren, schließlich bedeutet das eine komplett neue Lebensweise. So lautet jedenfalls die Annahme, doch dabei handelt es sich um einen Irrtum, denn schon kleine Veränderungen können für die Gesundheit einen großen Effekt bringen. Anstatt sich unnötig unter Druck zu setzen, ist es daher sinnvoll, klein anzufangen.
Ein Blick auf die typischen guten Vorsätze zum neuen Jahr zeigt schnell, dass die Gesundheit hierbei für viele Menschen im Vordergrund stehen. Sie lauten beispielsweise „mehr Sport“, „weniger Stress“, „mit dem Rauchen aufhören“, „weniger Alkohol“ oder „gesünder ernähren“. Grund dafür ist, dass die meisten Personen heutzutage einen Alltag haben, der von ungesunden Verhaltensweisen geprägt ist. Zwischen Stress bei der Arbeit, privaten Verpflichtungen und Versuchungen wie ungesunden Lebensmitteln, die an jeder Ecke lauern, fällt es ihnen schwer, gesunde Verhaltensweisen zu etablieren und beizubehalten. Aber selbst, wenn der Wille zur Veränderung da ist, fehlt oft das Wissen, wie ein gesünderer Lebensstil funktionieren kann. Schließlich kursieren auf Social Media & Co viele verschiedene Ansichten, was gesund sei und was nicht. Überforderung ist daher vollkommen normal, aber kein Grund zum Aufgeben. Stattdessen können schon kleine, kaum merkliche Veränderungen der Gewohnheiten für die psychische sowie physische Gesundheit einen spürbaren positiven Effekt bringen. Das Motto kann und sollte daher lauten, sich langsam an den gesünderen Lifestyle heranzutasten. Die ersten Erfolge motivieren dann zu weiteren Maßnahmen und so kann jeder in seinem eigenen Tempo die gewünschte Veränderung zum Positiven vornehmen. Solche kleinen Veränderungen mit großem Effekt sind zum Beispiel:
- Morgenroutine statt Zeitdruck
Viele Menschen starten direkt gestresst in den Tag, stehen beispielsweise zu spät auf, nehmen nur einen Kaffee zu sich und hetzen zur Arbeit. Schöner wird der Tag aber mit einer Morgenroutine wie einer kleinen Yoga-Session, einem gemütlichen Frühstück mit der Familie, einer motivierenden Morgenlektüre oder ähnlichen Gewohnheiten. Hier kann und sollte jeder herausfinden, was einem guttut – und einen entspannt(er) in den Tag starten lässt.
- Treppen statt Aufzug
Bewegungsmangel ist für die moderne Gesellschaft ein großes gesundheitliches Risiko geworden. Jeder sollte deshalb versuchen, so viel Bewegung wie möglich in den Tag zu integrieren. Es muss dafür nicht immer gleich der Gang ins Fitnessstudio oder die morgendliche Joggingrunde sein. Schon kleine Bewegungseinheiten wie die Treppe zu nehmen anstelle des Aufzugs summieren sich zu einem nennenswerten Plus an Bewegung über den Tag und ein ganzes Leben hinweg.
- Fahrrad statt Auto
Eine etwas größere Veränderung, aber eine mit zahlreichen Vorteilen, ist Fahrtwege mit dem Fahrrad oder E-Bike zurückzulegen anstelle des Autos. Das ist umwelt- und klimafreundlicher, günstiger, gesünder, stressfreier aufgrund der wegfallenden Staus sowie Parkplatzsuche – und manchmal ist es sogar schneller. Sowohl die Bewegung als auch die frische Luft haben beim Fahrradfahren einen positiven Effekt auf die Gesundheit und zudem macht es auch noch Spaß.
- Aktiver statt passiver Feierabend
Sobald sie nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen oder die Kinder endlich schlafen, schalten viele Menschen den Fernseher ein oder gehen anderen passiven Freizeitbeschäftigungen nach. Diese durch aktive Beschäftigungen zu ersetzen, beispielsweise durch ein kurzes Workout, durch ein sportliches Hobby, durch einen Spaziergang, durch ein bisschen Meditation oder ähnliche Aktivitäten, bringt hingegen mehr Qualität in die Freizeit und fördert die Gesundheit. Auch Entspannung kann und sollte daher nach Feierabend aktiv betrieben werden.
- Outdoor- statt digitaler Aktivitäten
Aber nicht nur am Feierabend sollten die digitalen Aktivitäten eingeschränkt werden, sondern auch an den Wochenenden oder im Urlaub. Wann immer etwas mehr Freizeit zur Verfügung steht, sind Outdoor-Aktivitäten die bessere Wahl. Das Wandern in der Natur hat beispielsweise einen wohltuenden Effekt auf die Gesundheit. Aber es können auch Fahrradtouren unternommen, Wintersport betrieben oder Bahnen im Freibad geschwommen werden – um nur einige von vielen Möglichkeiten zu nennen.
- Gemüse statt Fleisch
Die Ernährung vieler Menschen ist heutzutage sehr fleischlastig. Das ist jedoch weder gesund noch nachhaltig. Niemand muss direkt zum Vegetarier oder Veganer werden, aber öfters das Fleisch (zumindest teilweise) durch Gemüse zu ersetzen, ist eine ebenso simple wie wirkungsvolle Maßnahme für die eigene Gesundheit.
- Gesunde statt ungesunde Snacks
Wenn der kleine Hunger kommt, greifen die meisten Deutschen zu Snacks wie Süßigkeiten oder Knabbereien. Sie sind beispielsweise beim Arbeiten jederzeit griffbereit, liefern aber nur viele Kalorien mit wenigen wertvollen Nährstoffen. Auf die Snacks muss zwar niemand verzichten, jedoch sollte dabei auf gesunde Alternativen wie Nüsse oder Gemüsesticks zurückgegriffen werden. Am besten werden diese so vorbereitet, dass sie ebenfalls jederzeit griffbereit sind, um sich selbst das gesunde Snacken zu erleichtern.
- Meal Prep statt Kantine
Mit dem Vorbereiten ist ein wichtiges Stichwort gefallen. Selbiges gilt nämlich für Mahlzeiten, die außerhalb der eigenen vier Wände eingenommen werden. Vor allem am Arbeitsplatz gehen zahlreiche Personen jeden Tag in die Kantine oder zum Imbiss um die Ecke. Das ist auf Dauer aber teuer und ungesund. Besser ist es daher, sich das Meal Prepping anzueignen und eigene, nämlich gesunde Mahlzeiten ins Büro, zu Ausflügen & Co mitzunehmen.
- Süßstoff statt Zucker
Ob Zucker oder Süßstoff das kleinere Übel ist, an dieser Frage scheiden sich die Geister. Bestenfalls werden beide auf ein Minimum reduziert. Vor allem, wer der eigenen Gesundheit zuliebe einen Gewichtsverlust anstrebt, sollte aber im Zweifelsfall eher auf Süßstoff als auf Zucker setzen, um zumindest leere Kalorien zu vermeiden.
- Unverarbeitete statt verarbeitete Lebensmittel
Die Supermärkte sind heutzutage gefüllt mit verarbeiteten Lebensmitteln, die vollen Geschmack mit minimalem Aufwand bieten. Sie enthalten aber oft ungesunde Inhaltsstoffe wie eben Zucker und liefern nur wenige wertvolle Nährstoffe. Verarbeitete Lebensmittel sollten daher gemieden und durch unverarbeitete Alternativen ersetzt werden – beispielsweise Kartoffeln anstelle der fertigen Gnocchi oder frischer Fisch anstelle der Fischstäbchen.
- Alkoholfrei statt alkoholhaltig
Weniger Alkohol, auch das nehmen sich viele Menschen für einen gesünderen Lebensstil vor, wie eingangs erwähnt wurde. Doch das Bier oder der Cocktail schmeckt so gut, dass sie sich diese nach Feierabend oder an den Wochenenden trotzdem gönnen wollen. Die gute Nachricht lautet: Niemand muss auf den Genuss verzichten, denn heutzutage gibt es die meisten alkoholischen Getränke auch als alkoholfreie Alternative und ein Unterschied im Geschmack ist, wenn überhaupt, nur minimal vorhanden.
- Tee statt Softdrinks
Wasser zu trinken, ist zwar wichtig für die Gesundheit, jedoch fade im Geschmack. Die Versuchung ist daher groß, auf Alternativen wie Säfte oder Softdrinks zu setzen. Sie haben aber oft einen hohen Gehalt an Zucker und anderen ungesunden Inhaltsstoffen. Tee ist daher die bessere Wahl, denn so wird dem Körper auf gesunde Weise ausreichend Flüssigkeit zugeführt, ohne auf den zusätzlichen Geschmack verzichten zu müssen. Zudem besteht die Möglichkeit, das Wasser durch etwas Zitronensaft, Minze oder andere natürliche Beigaben ein bisschen „aufzupeppen“.
13.Vollkorn- statt Weißmehl
Nudeln, Backwaren & Co machen in der heutigen Ernährung oft einen großen – wenn nicht sogar den größten – Anteil aus. Weißmehl ist jedoch ungesund und sollte daher gemieden werden. Gesünder und schmackhafter sind dieselben Lebensmittel stattdessen, wenn sie aus Vollkornmehl gefertigt wurden. Das gilt nicht nur für Brot, sondern beispielsweise auch für Nudeln und weitere Mehlprodukte. Wer selbst gerne backt, sollte dabei ebenfalls das Weiß- durch Vollkornmehl ersetzen und dadurch der eigenen Gesundheit einen Gefallen tun.
- Stehen statt Sitzen
Wer einem Bürojob nachgeht, verbringt meist viel Zeit im Sitzen. Besser ist es aber, zwischen verschiedenen Positionen zu wechseln und möglichst auch im Stehen zu arbeiten. Den Arbeitsplatz im Büro oder Homeoffice entsprechend flexibel einzurichten, lohnt sich daher. Eine tolle Alternative zugunsten der Gesundheit ist auch ein Laufband-Schreibtisch, der mehr Bewegung in den (Arbeits-) Alltag bringt.
- Erfolgstagebuch statt „To-Do-Listen“
Zuletzt sollten „To-Do-Listen“ fortan durch ein Erfolgstagebuch ersetzt werden, um das psychische Wohlbefinden zu steigern. So wird nämlich der Fokus weg gelenkt von Verpflichtungen sowie weiteren Stressoren – und hin zu den positiven Dingen im Leben. Das bedeutet mehr Dankbarkeit, mehr Selbstbewusstsein, mehr Motivation, mehr Zielstrebigkeit und viele weitere positive Effekt. Kurz gesagt, bringt ein Erfolgstagebuch also mehr Lebensqualität und damit auch eine bessere Gesundheit.
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