Kultur

Buchtipp:  Constantin Schreiber, Die Kandidatin

Veröffentlicht von Günther Freund
Spiegel-Bestseller: eine Satire über Deutschland um die Jahre 2050, ein Land mit einer gespaltenen Gesellschaft und einer muslimischen Kanzlerkandidatin.

Deutschland in 30 Jahren, die nächste Bundestagswahl steht bevor. Die aussichtsreichste Kandidatin ist ein Mitglied der Ökologischen Partei, die Muslimin Sabah Hussein. In Deutschland ist die Gesellschaft gespalten. Da sind einerseits die Anhänger der sogenannten „Biodeutschen“, auf der anderen Seite setzen sich junge Menschen für den Hijab ein, für Islamkunde in der Schule, für mehr Moscheen, mehr Minarette und diese Seite ist eindeutig im Aufwind. Ein „Vielfaltsförderungsgesetz (VifaföG)“ regelt, dass beruflicher Aufstieg an bestimmte „Vielfaltsmerkmale“ (z.B. nichtweiße Haut, weibliches Geschlecht, muslimischer Glaube, Homosexualität) geknüpft ist und bewirkt, dass nur Menschen mit Vielfaltsmerkmal Karriere machen, es gibt sogar Quoten für Muslime und für Hijabträgerinnen. Dagegen dürfen Deutsche über 70 Jahre nicht mehr wählen. Das Neue Museum in Berlin ist nun ein „Antirassismusmuseum“, das ehemalige Ernst-Abbe-Gymnasium ist jetzt die Präsident-Erdogan-Schule. Kanzlerkandidatin Sabah Hussein stellt Diversität in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes. Ihre Chancen Kanzlerin zu werden scheinen lange Zeit sehr gut, doch als Journalisten belastendes Material zugespielt wird, wendet sich das Blatt. Dann gibt es einen Anschlag auf die Kandidatin, eine ostdeutsche blonde patriotische Polizistin verübt ein Attentat auf sie. –

Tagesschausprecher und Islamkenner Constantin Schreiber, Autor mehrerer islamkritischer Sachbücher (u.a. „Inside Islam – Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird“) malt in seinem neuen Buch satirisch die deutsche Zukunft aus. Der Autor will aufzeigen, dass Diversität ohne Integration zur Spaltung der Gesellschaft führt. Seine von ihm überspitzt an die Wand gemalte totale Islamisierung Deutschlands mit einem Regime der „totalen Diversität“ ist allerdings Wasser auf die Mühlen rechter Extremisten. Insofern ist der Roman ein Drahtseilakt und nur für urteilssichere Leser zeitgeschichtlich-gesellschaftskritischer Stoffe geeignet.

BUCHPROFILE – REZENSION von Günther Freund

Die Kandidatin, Roman

HOFFMANN UND CAMPE, 2021, 208 S.

ISBN/EAN: 9783455010640

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Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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