Land- & Forstwirtschaft

Bayern startet Streuobst-Projekt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit einem landesweiten Wettbewerb will Agrarministerin Michaela Kaniber die große Bedeutung der Streuobstwiesen für die Artenvielfalt und für die Kulturlandschaft in Bayern herausstellen. „Wir wollen kreative Projekte und Ideen auszeichnen und vorstellen, die sich mit dem artenreichen Lebensraum Streuobstwiese befassen und zur besonderen Wertschätzung des Streuobsts und der vielfältigen Produkte beitragen. Das können Vermarktungsideen von Erzeugern oder Verarbeitern sein, aber auch Umweltprojekte von Schulen oder Gemeinden. Nur wenn sich möglichst viele Menschen dieser großen Bedeutung der Streuobstwiesen für unsere Umwelt bewusst sind und wissen, wie gut die Produkte aus den wunderbaren Obstsorten schmecken, werden sie diese wertschätzen und sich für den Erhalt der einzigartigen Lebensräume einsetzen“, sagte die Ministerin in München.

Streuobstwiesen sind ein Paradies für Tiere und Pflanzen. Rund 5.000 Tier und Pflanzenarten kommen hier vor. Die hochstämmigen Obstbäume wurden oft über Jahrhunderte hinweg kultiviert. Das sorgt für diesen großen Artenreichtum – in Bayern gibt es bis zu 2.000 verschiedene Obstsorten. Mit ihrer vielfältigen Fauna, der Blütenvielfalt und viel Totholz bieten die naturnahen Wiesen Tieren Nistplätze und Nahrung. Aber auch Klima, Boden und Gewässer profitieren davon: Die Mischkulturen vermindern beispielsweise die Verdunstung und damit die rasche Austrocknung des Bodens über die Streuobstwiese hinaus. Ganz gleich ob Apfel, Birne oder Kirsche – aus den robusten alten Obstsorten mit ihren aromatischen Früchten werden Trockenfrüchte, Säfte, Marmeladen und Chutneys, aber auch edle Brände hergestellt.

Die Bewerbungen mit den innovativen Ideen müssen bis Ende Februar eingereicht sein. Eine Expertenjury wird aus den Einsendungen die Sieger auswählen. Die drei Siegerprojekte werden als Leuchttürme in der Öffentlichkeit besonders präsentiert und bekannt gemacht oder erhalten eine Unterstützung bei der Vermarktung der Produkte. Der Wettbewerb wird durch das EU-Programm Interreg gefördert und ist Teil des kürzlich geschlossenen bayerischen Streuobstpakts, der für mehr Streuobstwiesen im Freistaat sorgen soll. Details zur Teilnahme, das Anmeldeformular und viele Infos und Videoclips rund um das wertvolle Streuobst sind unter www.streuobst-blueht.de/wettbewerb zu finden.

Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium 

Foto Judith Schmidhuber / StMELF l  zeigt Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber

Foto: Hötzelsperger – Streuobstgarten in Rohrdorf

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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