Salztransport auf den Rücken der Pferde um 1500. – Ein Beitrag von Klaus Bichlmeier zum Film Zeitreise Bayern – Salz ist heute ein Produkt, das jederzeit billig und leicht zu bekommen ist. Wir haben vergessen, dass es noch vor etwa zweihundert Jahren eines der begehrtesten Güter war. Das Mineral galt als Geschenk der Götter und um seinen Besitz wurde viel gekämpft.
Vor langer Zeit wussten die Menschen noch nicht, dass das Salz sich unter der Erdoberfläche versteckt. In Deutschland wurden ca ab dem Jahr 1500 große Salzvorkommen entdeckt. Z.B. im Berchtesgadener Land. Man fragt sich, wie kam das weiße Gold dahin. Ein kurzer Rückblick. Dort wo heute Reichenhall steht, war früher ein riesiges Meerwasserbecken. Im Laufe von Millionen von Jahren trocknete dieses Wasser aus. Zurück blieb Salzgestein. Darüber bildet sich eine Humusschicht, das Salzgestein war darunter verborgen. Um an dieses Salz zu kommen, musste man in die Erde graben. Speziell in Berchtesgaden fand man dieses Vorkommen in schier unerschöpflichen Mengen. Das Mineral wurde über Handelswege transportiert. Ein Teil dieser Transporte wurde auch von Bauern aus dem heutigen Samerberg abgewickelt. Sie bekamen von der Obrigkeit ein Privileg. Das bedeutet, ein exclusives Transportrecht für bestimmte Strecken. Nach Auskunft der Fachleute haben sich die Höhepunkte im 16. und 17. Jahrhundert abgespielt.
Der Münchner Filmregisseur Klaus Bichlmeier arbeitet im Augenblick an diesem Thema. Dazu konnte er verschiedene Fachleute wie Michael Sattlberger aus Grainbach und Werner Zeisinger aus Berchtesgaden interviewen. Der Film trägt den Titel: “Die Samer“ und wird als Beifilm in der Zeitreise Bayern gezeigt. Um die Dokumentation lebendiger zu gestalten, kamen im Sommer 2020 12 Pferdebesitzer zusammen, um die Arbeit der Samer nachzustellen. Treffpunkt war beim Stuffer Michael am Adlerhof.
Wir sind gespannt auf die Premiere. Vermutlich wird es heuer noch sein. Es ist abhängig von den Lockdown Öffnungen
Text und Titelfoto : Klaus Bichlmeier
Galerie-Fotos: Rainer Nitzsche