Naturbeobachtungen am Chiemsee
Ich nutzte den Neujahrsmorgen, um auf leeren Straßen entspannt zum Chiemsee zu fahren. In den Dörfern und auf der Fraueninsel brannte noch kein Licht, als ein fantastisches Morgenrot den See und das Alpenpanorama in fotogenes Licht tauchte. Außer einer Fotografin war kein Mensch am Strand bei Gstadt, um den herrlichen Sonnenaufgang zu genießen. Wegen der sich schließenden Eisdecke und dem niedrigen Wasserstand hatten die meisten Wasservögel den Irschner Winkel verlassen und versammelten sich in der Feldwieser Bucht. Nur noch zwei Weißstörche, einige Grau- und Silberreiher und vier Brandgänse verbrachten meist schlafend den Morgen auf den eisfreien Schlammbänken. Am Bootshafen in der Feldwieser Bucht konnten Samtenten beobachtet werden, die immer wieder tauchend kleine Pakete von Dreikantmuscheln an die Oberfläche brachten und verzehrten. Einige Spieß- und Schellenten waren schöne Fotomotive, die sich allerdings weiter auf den See zurückzogen, als ein unerschrockener Badegast für kurz Zeit seine Runden im See drehte.
Text und Fotos: Andreas Hartl