Sebastian Bauer, der „Zottner Wast von Frasdorf“ feierte seinen 95. Geburtstag coronabedingt im Kreise seiner Familie. in Frasdorf, die Vertreter der Ortsvereine gratulierten dem Jubilar. Für die Gemeinde Frasdorf gratulierte Bürgermeister Daniel Mair und brachte dem Jubilar ein kleines Präsent. Der Vorsitzende des Krieger- und Reservistenvereins Frasdorf KRV Frasdorf Hans Winkler und sein Stellvertreter Hans Steinberger gratulierten dem langjährigen Mitglied und dankten für seine 75-jährige Vereinstreue.
Die Vorstandschaften des Trachtenvereins und des Krankenunterstützungsvereins bedankten sich bei Sebastian Bauer für seine vielfältigen Aktivitäten für die Dorfvereine, ihn habe man nie zu einer Arbeit rufen müssen, er sei immer für das Dorf und die Vereine dagewesen. Besonders verbunden ist Sebastian Bauer mit dem Trachtenverein: lange Jahre lang war er im Verein als Vorplattler, als Fähnrich und Fahnenbegleiter sowie als Vereinsdiener aktiv und versäumte kein Preisplattln, besonders wenn früher seine Kinder und heute seine Enkel und Urenkel auftreten.
Sebastian Bauer wurde 1926 beim Unterzottner in Frasdorf geboren und ging dort zur Schule. Nach der Schule arbeitete er ein paar Jahre auf dem elterlichen Hof mit. Schon bald nach dem Ende der Schulzeit kam 1943 der Einberufungsbefehl auf den Hof unmittelbar neben der neu gebauten Reichsautobahn, der Jahrgang 1926 wurde mit 17 Jahren zum Reichsarbeitsdienst einberufen und anschließend sofort zur Wehrmacht eingezogen. Nach kurzem Einsatz an der Front wurde er schwer verwundet und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner glücklichen Heimkehr kümmerte er sich daheim weiter um das Anwesen neben der Pfarrkirche St. Margaretha, das seit 1937 den Ehrentitel Erbhofbauer trägt.
1960 heiratete er Maria Hännes vom Schuster in Pfannstiel, fünf Kinder gingen aus der Ehe hervor, mittlerweile ist die Familie auf zwölf Enkel und mehrere Urenkel herangewachsen. 1964 verkauften die Eheleute das alte Zottneranwesen und bauten einen Aussiedlerhof an den südlichen Ortsrand von Frasdorf. Zeitlebens war Sebastian Bauer als gewissenhafter und guter Bauer bekannt, „der sein Sach zusammenhielt und mehrte“. Mit dem Eintritt ins Rentenalter übergab er den Hof an seinen Sohn Sebastian, der im Sinne des Vaters weiterwirtschaftet. Obwohl offiziell im Austrag arbeitet er noch auf dem Anwesen mit und ist interessiert an allem, was im Dorf und in der Region vorgeht. Zeitlebens war Sebastian Bauer an allem interessiert, was beim Trachtenverein in und rund um Frasdorf geschah, er erhielt die Ehrenmitgliedschaft und alle Ehrenzeichen des Vereins und des Chiemgau-Alpenverbands; besonders freut er sich, dass auch seine Kinder und Enkelkinder alle den Weg zum Trachtenverein fanden und aktiv beim Plattln und Dirndldrahn mitmachten.
Bericht und Foto: Heinrich Rehberg