Helmut Amberger, Vorsitzender vom Verein der Bayern in Berlin, machte wieder mal Halt in seiner bayerischen Heimat Amberg und sorgte bei der dortigen Schützengesellschaft für einen interessanten Auftritt – siehe nachfolgenden Bericht:
Vor ein paar Wochen war ich mal wieder in meiner Heimatstadt Amberg. Dort bin ich Anfang dieses Jahres der Schützengesellschaft Amberg e.V. auch als Mitglied beigetreten. Hintergrund war für mich dabei weniger, den Schießsport als Leistungssport auszuüben, sondern mehr die Kontaktpflege zur Heimat, da diesem Verein auch mein Bruder, sowie und weitere Verwandte und Bekannte angehören.
Aufgrund meiner Verpflichtungen in Berlin und der Welt kommt es höchstens alle 3 bis 4 Monate vor, dass ich bei dem Schützenverein mal rein schaue, um dort ein Gewehr in die Hand nehme.
So auch vor ein paar Wochen im Oktober. Zufällig war an dem Tag auch Königsschießen angesagt. Ohne großen Ehrgeiz zu entfachen habe ich somit das erste Mal in meinem Leben an einem derartigen Traditionswettkampf teilgenommen. Dabei erfolgt das Königsschießen nicht nur alleine mit der Waffengattung „Luftgewehr“, sondern zur Krönung auch mit der Traditionswaffe des Vereins, dem „Zimmerstutzen“. 1890 wurde nämlich der Verein als Zimmerstutzen-Schützengesellschaft „Amberg“ gegründet. Damals, in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, war das die Waffe, mit der in erster Linie sportlich geschossen wurde.
Das Besondere bei dem traditionellen Königsschießen der „Schützengesellschaft Amberg“ ist, dass es im Verein nur noch ein Exemplar dieser Traditionswaffe gibt und diese nur einmal im Jahr zu dem gegebenen Wettkampf „ausgepackt“ wird. Dann kommt noch gemäß der Vereinssatzung hinzu, dass jedem Teilnehmer auch nur ein Schuss erlaubt ist.
Nach ca. 40 Minuten ehrgeiziger Schießübung mit dem Luftgewehr, was von wenig Erfolg gekrönt war, griff ich schließlich zu dem Zimmerstützen. Die Überraschung war perfekt. Der „letzte Schuss“ ging voll ins „Schwarze“. Es waren dabei gerade mal 4 hundertstel Millimeter, die mich zum Schützenkönig 2018 der Traditions-Disziplin „Zimmerstutzen“ der Schützengesellschaft Amberg e.V. krönten.
Humorvoll eröffnete dann auch Oberschützenmeister Norbert Schmidt die Königsproklamation mit den Worten: „Er kam aus Berlin, sah und siegte“ nach einem gleichnamigen Western aus dem Jahr 1980. Es ist schon erstaunlich, dass es immer wieder vorkommt, dass Neumitglieder die Würde des Schützenkönigs erlangen, so Herr Schmidt.
In der Disziplin Luftgewehr holte sich das frisch vermählte Hochzeitspaar Tanja und Thomas Hirsch die Titel Schützenliesl und Schützenkönig und wurde somit als Ehepaar auch gleichzeitig zum Königspaar gekrönt. Daneben qualifizierten sich zum Hofstaat: 1.Zofe Evelyn Pittroff, 2. Zofe Margot Bohl, 1. Ritter Zimmerstutzen u. Luftgewehr Thomas Singer, sowie 2.Ritter Luftgewehr u. Zimmerstutzen Oberschützenmeister Norbert Schmidt.
Bei der Jugend erlangte Marie Depperschmidt den Königstitel. Dazu wurden Meison Chuan 1. Jugendritter und Natalie Benner 2. Jugenzofe. Ihre Trainer Otto Held und Leopold Sassin zeigten sich höchst zufrieden.
Anwesend war auch der Landessportleiter des Oberpfälzer Schützenbundes (OSB) Ludwig Mayer. Er dankte der Schützengesellschaft Amberg für seine traditionsbewusste aktive Vereinsarbeit im OSB und beglückwünschte die Würdenträger zu ihrem Erfolg auf das Herzlichste.
Fotos: Ludwig Amberger
Anhang: Zeitungsbericht