In Augsburg, der ältesten Stadt Bayerns, kann man im Museum Puppengeschichte nacherleben. Für den Film “Zeitreise Bayern“ war Klaus Bichlmeier vor Ort.
Eigentlich ist das Museum wegen der Corona Krise geschlossen. Aber für einen Einzelbesuch konnte eine Sondergenehmigung erteilt werden. Das Team konnte dabei Geschichten über das berühmteste Puppenspiel der Welt erfahren. Der Ausstellungsführer erzählt die Geschichte: „Angefangen hat es 1943. Mitten im Krieg kaufte der Augsburger Walter Oehmichen ein kleines Puppentheater, um die Soldaten zu unterhalten. Es wurde durch Bomben bald zerstört. In der Nachkriegszeit konnte Oehmichen für seine Theater eine ständige Bleibe im Heilig Geist Spital Augsburg finden. Im Februar 1948 eröffnete Oehmichen seine Augsburger Puppenkiste mit dem Stück: „Der gestiefelte Kater“. Das war die Premiere zu einem riesigen Erfolg.
Bundesweit bekannt wurde die Augsburger Puppenkiste 1953. Und das kam so: Im Herbst 1952 präsentierte sich die Puppenkiste mit vielen anderen städtischen Unternehmen auf einer Augsburger Messe. Die Aufführungen fielen dem Westdeutschen Fernsehen auf der Suche nach TV-Attraktionen sofort auf.
Man fragte Theaterleiter Oehmichen kurzerhand an, ob er nicht Lust hätte, ein Marionettenspiel fürs Fernsehen zu inszenieren. Nur wenige Monate später, am 21. Januar 1953, war das musikalisches Märchen „Peter und der Wolf“ im Fernsehen zu bestaunen. Das war der Startschuss für eine sensationelle Karriere. Seitdem war die Augsburger Puppenkiste von der Kindersendung des ersten Programms nicht mehr wegzudenken. Puppen wie Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer wurden Stars dieser Bühne. Sie kann man heute nacherleben im Museum in Augsburg. Über eine Million Besucher haben sich inzwischen dort begeistert. Mehr können sie erfahren in der Filmdoku von Klaus Bichlmeier: „Zeitreise Bayern“.
Bericht und Foto: Klaus Bichlmaier