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Zehnerl-Gedanken von Wolfgang Bude

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nix mehr wert

Bei oisamt, wos ma do so hert –

a Zehnerl is heit nix mehr wert.

Dabei is`s gor no ned lang her,

do warst mi`m Zehnerl hoid no wer.

 

Ois Bua, ois kloana, auf`m Land,

do host fei kriagt so ollahand:

Beim Kramer Gerg, o`m an da Eck`n,

drei Lutscher glei zum Zammaschleck`n,

an Waffebruch, a Kug`l Eis,

a Schuahbandl, a ganz a neis.

A Kart`n für die Geisterbo –

und Guatl vo dem Nigrin-Mo,

dazua zwoa Brez`n aus da Laug`n –

mei Liaba, do tatst heit bloß schaug`n!

 

Inzwischen hot`s sein Wert valor`n,

ja, z` oid und lästig is`s uns worn.

An Geldbeidl macht`s dick und groß,

du g`freist di, bist as endli` los.

Im Kaufhaus drin kriagst a nix mehr,

des Kramer-Haus, steht lang scho leer.

 

Mitleidig toan de Kinda lacha,

über soiche oid`n Sacha.

Wer braucht scho Gummi für sei Schleida?

Geh, de san do jetzt vui g`scheida!

Stod Roller gibt`s a „Mountain-Bike“,

de Fuaßboischuah, de san vo „Nike“,

de Jeans is Levis-Original –

stod Hemad trongs an Overall.

 

Mia san modern, ham E-de-vau,

drum hoaßt`s ned „Pfüati“, sondern „Tschau“

Mit Früahra konnst des ned vagleicha,

A Zehnerl? Mogst di ned glei schleicha!

 

`s is wia im Leb`n: z`erst bist wos wert –

am Schluss werst oafach weggakehrt!

 

Gedicht von Wolfgang Bude

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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