Der beliebteste Hochzeitstag im vergangenen Jahr war ein Palindrom-Tag: der 22.02.2022, also ein Kalenderdatum, dessen Ziffernfolge vorwärts wie rückwärts gelesen identisch ist
Im Jahr 2022 gaben sich in bayerischen Standesämtern insgesamt 65 057 Paare das Ja-Wort. Das sind 9,0 Prozent mehr Paare als noch im Vorjahr (59 670). Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik mitteilt, nähert sich die Zahl der Eheschließungen somit wieder dem „Vor-Corona-Niveau“ an, als durchschnittlich 67 908 Paare (2015 bis 2019) den Bund fürs Leben schlossen. Für das letzte Jahr meldeten die bayerischen Standesämter mit 1 642 Trauungen am 22. Februar 2022 den Tagesrekord. Das durchschnittliche Heiratsalter lag bei 38,3 Jahren für Männer und bei 35,6 Jahren für Frauen. Bei 1 390 Eheschließungen hatten die Partner das gleiche Geschlecht, wobei sich in 714 Fällen zwei Frauen und in 676 Fällen zwei Männer das Ja-Wort gaben.
Fürth. Im Jahr 2022 wurden in bayerischen Standesämtern 65 057 Ehen geschlossen*. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik waren das 5 387 bzw. 9,0 Prozent mehr Eheschließungen als im Jahr 2021, in dem sich 59 670 Paare das Ja-Wort gegeben hatten. Zum Vergleich: In den Jahren 2015 bis 2019 – die fünf Jahre vor der Corona-Pandemie – wurden durchschnittlich 67 908 Vermählungen pro Jahr vollzogen.
Alle sieben Regierungsbezirke Bayerns verzeichneten einen Anstieg der Eheschließungszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Die Veränderungsraten lagen zwischen +7,5 Prozent in Unterfranken und +10,8 Prozent in Niederbayern. Die meisten Paare wurden in den bevölkerungsstärksten Regierungsbezirken Oberbayern (22 465), Schwaben (10 092) und Mittelfranken (8 395) getraut. In den übrigen Regierungsbezirken wurden zwischen 5 379 bis 6 594 Eheschließungen registriert.
Auf Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise war im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge (Oberfranken) und in der kreisfreien Stadt Passau (Niederbayern) der höchste Zuwachs an Trauungen mit 33,1 bzw. 24,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Eine Zunahme verzeichnete beispielsweise auch der oberbayerische Landkreis Neuburg Schrobenhausen (24,0 Prozent), die kreisfreie Stadt Regensburg in der Oberpfalz (22,8 Prozent) oder der mittelfränkische Landkreis Erlangen-Höchstadt (20,9 Prozent). Insgesamt stieg die Zahl der Eheschließungen gegenüber dem Vorjahr in 89 kreisfreien Städte und Landkreisen Bayerns an, davon in 49 um mehr als zehn Prozent.
An einem Freitag haben im Jahr 2022 insgesamt 24 908 Paare den Bund fürs Leben geschlossen, womit der Freitag erneut den ersten Platz im Ranking der Wochentage belegte. Auf dem zweiten Platz landete mit 20 261 Hochzeiten der Samstag. Erwartungsgemäß wurde sich an einem Sonntag mit 259 Trauungen am seltensten das Ja-Wort gegeben. Das begehrteste Hochzeitsdatum fiel 2022 allerdings auf einen Dienstag, den 22.02.2022 (1 642 Trauungen). Dabei handelt es sich um ein kalendarisches Palindrom, also ein Datum, bei dem die Zifferfolge sowohl vorwärts als auch rückwärts gelesen identisch bleibt. Diese Tage sind äußerst selten. Den nächsten Palindrom-Tag wird es erst im Jahr 2030 (03.02.2030) geben. Der beliebteste Heiratsmonat war mit 8 781 Eheschließungen der Juli und somit auch 2022 wieder ein Sommermonat.
Im Durchschnitt waren die Männer im Freistaat bei der Eheschließung 38,3 Jahre und die Frauen 35,6 Jahre alt. Unterscheidet man nach der Art der Eheschließung, wurden in Bayern im Jahr 2022 bei 714 Ehen zwei Frauen, bei 676 Ehen zwei Männer und bei 63 667 Ehen eine Frau und ein Mann getraut. Die gleichgeschlechtlichen Eheschließungen haben damit einen Anteil von rund 2,1 Prozent an der Gesamtzahl der neu geschlossenen Ehen.
Der Großteil der Ehen im Freistaat wurde im Jahr 2022 zwischen Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit geschlossen (55 142 Ehen, 84,8 Prozent). Bei 7 874 Eheschließungen bzw. 12,1 Prozent der Hochzeiten hatte ein Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit. Ehen zwischen zwei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit machten mit 2 041 Trauungen bzw. 3,1 Prozent nur einen geringen Anteil der Eheschließungen aus.
Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik