Sport

WSV Samerberg: Spaß am Sport

Bei manchen Sportvereinen denkt man in erster Linie an das Streben nach sportlichem Erfolg und das dazu notwendige Leistungsprinzip. Der FC Bayern München gehört da dazu, aber auch regionale Clubs wie etwa die Starbulls Rosenheim. Der WSV Samerberg setzt seine Schwerpunkte bewusst anders. „Wir haben den Breitensportauftrag“, sagt der erste Vorsitzende, Josef Huber.

Bedeutet: Im Verein soll jede*r eine Heimat finden, der sich mit Freude an der Bewegung in den einzelnen Sparten austoben möchte, ohne dem Leistungszwang ausgesetzt sein. Das kommt an, rund 900 Mitglieder zählt der Verein. „Das ist fast jeder dritte Samerberger“, rechnet Huber vor.

Die meisten Mitglieder sind der Sparte Fußball zuzuordnen. Dort gibt es Mannschaften für jede Altersklasse, vor allem der Jugendbereich ist stark besetzt. Gut 100 Kinder gehen hier für den WSV auf Torejagd. Die Förderung des Nachwuchses zieht sich dabei durch alle Sparten wie ein roter Faden.

Ob in den Abteilungen Fahrrad, Nordisch oder Ski Alpin – stets ist der Trainingsplan auf die Jugend ausgerichtet. Und das bringt – trotz allem Breitensportgedanken – oft hoffnungsvolle Talente hervor, die durchaus national oder auch international für Furore sorgen. Ein Beispiel dafür ist Skirennläuferin Carina Stuffer, über die wir an dieser Stelle schon berichtet haben und die auf dem Sprung ist, im Weltcup-Skizirkus eine ernstzunehmende Rolle zu spielen. Josef Huber kann das nur bestätigen: „Vor allem in den Ski-Abteilungen paart sich der Breiten- mit dem Spitzensport.“

Dass für die eine oder andere sportliche Karriere der Boden bereitet werden kann, ist auch ein Verdienst der ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainer, die beim WSV Samerberg für die richtige Balance zwischen Sport ohne Leistungsdruck und umsichtiger Talentförderung zuständig sind. Anders als in einigen anderen Vereinen kann der WSV in nahezu jeder Abteilung genügend gute Übungsleiterinnen und Übungsleiter aufbieten.

Dass dem so ist, liegt in der Verwurzelung in der Gemeinde Samerberg und an dem großen Zusammenhalt, der im Verein spürbar ist. Das ist dem Vorstand besonders wichtig und erfüllt ihn mit Freude und Stolz. Die Sparten unterstützen sich gegenseitig. Er nennt ein Beispiel: „Wir haben zwei Vereinsbusse, die oft im Einsatz sind. Da muss man sich bei Terminüberschneidungen manchmal arrangieren. Und hier sind die Abteilungen untereinander sehr kooperativ und helfen sich gegenseitig.“

Wie hoch der WSV im Ort angesehen ist, zeigt auch ein Blick auf die zurückliegenden Corona-Jahre. In einer Zeit, in der es oft schwierig war, überhaupt ein Sport- oder Trainingsangebot zu machen, sind viele Mitglieder auch aus Solidarität treu geblieben. Dieses Bekenntnis zum Verein gab es auch schon früher. Zum Beispiel als das neue Fußball-Sportheim vor acht Jahren gebaut wurde. Dies wurde komplett in Eigenleistung geschafft, auch spartenübergreifend. „Wenn’s gilt anzupacken, dann kriegt man die Mitglieder immer zusammen“, erzählt Huber. Dabei kann er auch auf die Unterstützung der Gemeinde zählen. Hier erfährt der WSV viel Rückendeckung, was die Pflege und den Unterhalt der Sportanlagen anbetrifft.

So kann der Verein auch jetzt in der kalten Jahreszeit täglich in der Turnhalle der Grundschule mehrere Trainingseinheiten anbieten. Was die Hallenbelegung anbetrifft, hat der WSV nach der Schule das Erstzugriffsrecht.

Der Gemeinschaftssinn und das Bekenntnis zum ausgeprägten Breitensportgedanken, die den WSV Samerberg ausmachen, gipfelt alle zwei Jahre in den „WSV Olympics“. In diesem Breitensportformat werden die vielseitigsten Sportlerinnen und Sportler des Vereins gesucht, die sich spartenübergreifend in sieben Wettkämpfen messen. „Das ist oft interessant, wenn man sieht, wie die Ausdauersportler ihre Schwierigkeiten in technischen Disziplinen haben und umgekehrt“, sagt Huber. Dabei lässt er durchblicken, dass es letztendlich auch hier nicht auf die nackten Ergebnisse ankommt, sondern auf den olympischen Grundgedanken „Dabei sein ist alles“. Und genau das beschreibt die Philosophie und den Spirit des WSV Samerberg am besten. Denn Sport soll hier in jedem Moment einfach Spaß machen.

Text: af – Bilder: WSV Samerberg

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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