Freizeit

Winterrunde von Duft in die Euzenau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bis auf den kurzen Aufenthalt bei den Heubergalmen wird man auf dieser Winter- bzw. Schneeschuhwanderung recht einsam sein. Viele lieben die Einsamkeit, und in der derzeit kontaktarmen Zeit ist solch eine Wanderung sicher auch keine Fehlentscheidung. Die Tour lässt sich einerseits durch die Besteigung des Heuberggipfels (Grasgipfel) und andererseits durch den Umweg über die Wagneralm noch weiter ausdehnen.

Dauer: ca. 3 – 3,5 Std.
Schwierigkeit: leichte, einfache Schneeschuh- oder Winterwanderung. Nur im Aufstieg zur Daffnerwaldalm gibt es eine steilere Passage. Ansonsten einfache, flache Wald- und Wiesenwege. Für Hunde geeignet
Lawinengefahr: keine, wenn man auf dem beschriebenen Weg bleibt

Start:
Beim Duftbräu auf dem Samerberg
GPS-Wegpunkt für’s Handy: N47 44.509 E12 12.711
Anfahrt: Autobahn A8 München-Salzburg, von Rosenheim kommend erste Ausfahrt nach der Tankstelle Samerberg, dann links nach Achenmühle fahren, im Ort rechts den Samerberg hoch nach Grainbach, durch Grainbach hindurch, am Ortsende rechts halten in Richtung Duft bzw. Duftbräu (nicht Hochriesbahn). Nach ca. 5 km ist der Parkplatz vom Duftbräu erreicht.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Winter nicht erreichbar, von Grainbach zu Fuß ca. eine halbe Stunde Gehzeit.

Aufstieg zu den Heubergalmen
Die Schneeschuhtour beginnt direkt neben der Weilerkapelle hinter dem Gasthof. Auf dem breiten, steinigen Weg geht es zuerst kurz steil, nach wenigen Minuten aber wieder flacher nach oben. Tief unter uns hören wir einen Bergbach rauschen, es ist der Fluderbach. Bald stoßen wir auf eine Weggabelung. Ein Wegweiser führt geradeaus weiter zu den Heubergalmen. Der Weg führt angenehm ansteigend durch den winterlichen Wald. Hinter einer kleinen Lichtung („Liebeswiese“) ist der breite Waldweg zuerst angenehm zu gehen, wird später aber steiler und stellenweiser schmal. Ungefähr eine Viertelstunde steigen wir jetzt auf dem Weg steil empor. Dann, nachdem wir einige Meter bergab gestiegen sind, kommen wir an einem gespaltenen Felsblock vorbei. Ab hier sind wir schon fast am ersten Zwischenziel. Noch wenige Minuten auf den letzten Aufschwung, dann verlassen wir den Wald und sehen vor uns die freie Fläche der Daffnerwaldalm. Wir übersteigen eine kleine Graskuppe und sehen nach einer gesamten Gehzeit von einer knappen Stunde die Almgebäude vor uns. Links steht die Laglerhütte, ganz rechts befindet sich die Deindlalm. Über den Hütten ragt die Wasserwand auf. Hier evtl. „Variante 1 Grasgipfel einbauen, siehe unten)

Abstieg in die Euzenau
Nach einer kurzen Pause halten wir uns über die Lagler Hütte südöstlich; auch bei viel Schnee ist dieser Bereich meist gespurt. Der Weg führt in einen Wald, nach wenigen Metern kann es sein, dass ein schmaler Weg (oft nicht erkennbar und schneebedeckt) rechts abzweigt – diesen Weg lassen wir aber rechts liegen und gehen auf dem breiteren Hauptweg weiter. Nach weiteren 400 Metern stoßen wir auf eine Gabelung. Die beiden links und rechts abzweigende Wege beachten wir nicht, sondern halten uns südöstlich. Bald schwenkt unser Weg genau nach Süden und wir sehen links die Euzenau vor uns liegen. Nach wenigen Minuten biegen wir links in das Hochtal ein und passieren einigen Hütten, die Hammermeisteralm, Euzenaueralm und Triesdorfer Hütte. Letztere bietet die Gelegenheit zu einem Sonnenbad an den Bänken der Hauswand.

Rückweg zum Duftbräu
Nach der Triesdorfer Hütte gehen wir nun nach Norden auf die Stelle zu, wo der Bach aus dem Wald austritt. Dort überqueren wir nochmals einen kleinen eisernen Steg und betreten wieder den Wald. Auf einem schmalen Pfad steigen wir nun ca. 400 Meter (40 Höhenmeter) durch lichten Wald bergauf. Oben stoßen wir auf eine Wegekreuzung. Hier können wir ggf. über die „Variante 2“ zur Wagneralm wandern. Ansonsten biegen wir links ein (keine Beschilderung!). Der breite Weg führt zuerst westlich in das enge Tal des Fluderbaches, um von dort dem Verlauf des Baches nach Nordosten zu folgen. Nach 700 m erreichen wir ein Forststraße. Diese würde rechts zum Gammernparkplatz (Waldparkplatz) führen, wir aber biegen scharf links nach Süden ab und folgen dem alten Holzschild „Über Lengersleiten Fluderbach zum Duftbräu“. Bald passieren wir zwei links abzweigende Wege, die wir nicht beachten. Dann stoßen wir auf die Kreuzung am Holzlagerplatz. Wir gehen geradeaus weiter, obwohl ein Schild rechts nach Duft verweist, denn wir wollen ja einsam bleiben. Nach einem flachen Anstieg von ca. 500 m stoßen wir auf die Liebeswiese. Hier biegen wir rechts auf den bereits bekannten Aufstiegsweg ein und erreichen nach 20 Minuten die Weilerkapelle von Duft.

Variante 1: Grasgipfel
Von den Almen aus können wir in ca. 45 Minuten den Heuberggipfel (Grasgipfel) erreichen. Zeitlicher Aufwand insgesamt ca. 80 Minuten, zum Schluss hin steil (Schwierigkeit: mittel). Hierzu steigen wir nach der rechten Alm (Deindlalm) auf einen kleinen Rücken zu. Dann ziehen wir unsere Spur immer am rechten Waldrand entlang. Oben gehen wir zum höchsten baumfreien Teil der Almwiese. Hier wird es etwas schwieriger: Das kleine Waldstück muss etwas mühselig durchquert werden, doch dauert es nicht lange. Nach wenigen Minuten stehen wir am Fuß der Wasserwand und haben bereits das schöne Kreuz des Gipfels mit dem Edelweiß vor uns. Zurück zu den Almen dann auf dem gleichen Weg.

Variante 2:  Wagneralm
Um zur Wagner Alm zu gelangen, gehen wir nach dem kurzen Aufstieg aus der Euzenau rechts weiter. Einen Abzweig nach links beachten wir nicht; vorbei an einem kleinen Pavillon steigt der Weg moderat an. Dann stoßen wir auf eine größere Wegegabelung: Rechts führt der Weg Richtung Schwarzries, wir aber gehen links. Nochmals kurz bergauf, sehen wir nach einem kleinen Wäldchen bereits rechts oben die Wagneralm, die wir nach wenigen Minuten erreichen.
Anschließend geht es zurück zu der Gabelung beim kleinen Wäldchen. Wir halten uns dort rechts und gelangen nach 25 Minuten hinunter zum Waldparkplatz. Dort gelangen wir über den Weg 223a zu der o.g. Gabelung mit dem alten Holzschild „Über Lengersleiten Fluderbach zum Duftbräu“. Weiter wie oben beschrieben.

Text und Fotos: Reinhard Rolle, www.roBerge.de

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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