Hans Bauer hat sich um die Jagdgenossenschaft Frasdorf-Wildenwart verdient gemacht. „36 Jahre in der Vereinsführung, davon 28 Jahre als erster Vorsitzender sind genug“: der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Wildenwart Hans Bauer (74) stellte sich bei den turnusmäßig anstehenden Neuwahlen in der Wildenwarter Schlosswirtschaft für keine weitere Amtszeit zur Verfügung. Die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft und die drei Wildenwarter Jäger Fritz Fuihl, Georg Schweiger und Herzogin Elizabeth in Bayern verabschiedeten Hans Bauer mit einem Geschenkkorb auf dem Heisnhof in Pfifferloh, der scheidende Vorsitzende lud zu einer Brotzeit ein. Der Vorsitzende Josef Held bedankte sich für 36 Jahre Arbeit zum Wohle der Gemeinschaft, neun Jahre als Kassier und 27 Jahre als Jagdvorstand. Die Jagdgenossenschaft sei kein Verein, der im Dorfleben große Impulse setze, aber als Bindeglied und ausgleichender Faktor zwischen Waldbauern und Jägern wichtig für das Zusammenleben und den Frieden im Dorfe sei. Hans Bauer habe es als Vorsitzender und aktiver Landwirt stets verstanden, die Interessen beider Seiten auszugleichen und sei bei allen anstehenden Entscheidungen ein neutraler Schiedsrichter geblieben. Nur so sei es möglich gewesen die unterschiedlichen und entgegengesetzten Forderungen der Waldbauern nach weniger Wild und die der Jäger nach mehr jagdbarem Wild zu erfüllen. Letztlich habe sich im Wildenwarter Revier ein gesunder Wildbestand eingependelt, der beiden Seiten gerecht wird. Die Bauern hätten durch ihre Maßnahmen zum Schutz des Waldes und des Wildes und damit zum Gleichgewicht in der Natur beigetragen.
Jagdpächter Fritz Fuihl bedankte sich für die drei Wildenwarter Jäger. Die Zusammenarbeit zwischen der Jagdgenossenschaft und den Jägern sei während der gesamten Amtszeit von Hans Bauer vom gegenseitigen Vertrauen geprägt gewesen. Die Abschusszahlen seien stets dem tatsächlichen Wildbestand angepasst gewesen. Die Forderungen der Waldbauern auf Herabsetzung des Verbisses wurden mit dem Abschussplan jedes Jahr erfüllt. Fuihl dankte Hans Bauer persönlich für seine umsichtige konfliktlose Vereinsführung und den Waldbauern für die gute Zusammenarbeit und das Verständnis für die Sorgen der einheimischen Jäger; das sei beileibe nicht in allen Jagdrevieren der Region selbstverständlich.
Georg Schweiger ergänzte, dass der Rehbestand im Wildenwarter Revier deutlich zurückgegangen sei. Im letzten Jahr fielen sieben Rehe dem Straßenverkehr auf der Staatsstraße 2093 zum Opfer. „Diese Straße ist der heimliche vierte Jäger in Wildenwart, auf dieser Straße werden fast in jedem Jahr so viele Rehe durch Autos tot gefahren, wie jeder der drei Wildenwarter Jäger schießen darf“. An mehreren Stellen führten Wildwechsel von der Priental-Seite in die Ruhegebiete im Westen des Reviers. Beim Überqueren der Straße werden die Rehe dann von den Autos erfasst und überfahren.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg