Kirche

Weniger Katholiken – mehr Gottesdienstbesucher

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Die Zahl der Katholiken im Erzbistum München und Freising geht weiter leicht zurück. Zum 31. Dezember 2023 lebten auf dem Gebiet des Erzbistums 1.454.644 Menschen katholischen Glaubens (2022: 1,499) und damit 14.055 (2,9 Prozent) weniger als im Jahr 2022. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 37,2 Prozent (2022: 38,9). Der Rückgang fiel 2023 allerdings deutlich geringer aus als im Vorjahr (2022: 4 Prozent), was vor allem auf die um ein Drittel niedrigeren Kirchenaustritte zurückzuführen ist. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Gottesdienstteilnehmer. Das geht aus den „Eckdaten des kirchlichen Lebens in den Bistümern Deutschlands 2023“ hervor, die am Donnerstag, 27. Juni, durch die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht wurden.   

Dass sich der starke Rückgang der Katholikenzahlen aus dem Jahr 2022, zu dessen Beginn die zweite Missbrauchsstudie für das Erzbistum veröffentlicht worden war, „nicht so fortgesetzt hat“, stimmt den Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, „verhalten optimistisch“, auch wenn jeder einzelne Austritt für die Kirche schmerzhaft bleibe. Er hoffe, „dass es bei den Gläubigen im Erzbistum ankommt, dass für uns die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch, die Hinwendung zu den Betroffenen und die Prävention zentrale Anliegen sind und bleiben. Wir stellen uns unserer Verantwortung.“ Zugleich setze die Erzdiözese alles daran, die positive Kraft des Glaubens und des kirchlichen Lebens für die Menschen konkret erfahrbar zu machen und ihnen die Dienste und Angebote in der Seelsorge, der Caritas und der Bildung näher zu bringen, sagt der Generalvikar. „Als Kirche wollen wir für die Menschen da sein und die stets aktuelle Botschaft Jesu Christi weiterhin glaubwürdig verkünden.“ Auch deshalb habe die Erzdiözese in den vergangenen Jahren einen Gesamtstrategieprozess angestoßen und konsequent vorangetrieben, so Klingan. „Damit können wir die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, konkret angehen. Unseren Auftrag, das Evangelium in Wort und Tat unter die Menschen zu bringen, wollen wir auch in Zukunft mit großem Engagement erfüllen.“

An einem durchschnittlichen Sonntag nahmen im Jahr 2023 104.917 Katholiken (plus 7,5 Prozent) an Gottesdiensten im Erzbistum teil, das waren 7.333 Katholiken mehr als 2022. Im Jahr 2023 fanden in der Erzdiözese 2.409 Trauungen statt. Im Laufe des Jahres wurden insgesamt 11.155 Taufen gespendet. 12.741 Kinder empfingen die Erstkommunion, das entspricht 88,7 Prozent der katholischen Kinder in der dritten Jahrgangsstufe. Im Jahr 2023 wurden 10.893 Firmungen gespendet. Die Firmquote betrug 71,1 Prozent. 2023 wurden 15.507 Beerdigungen gezählt.

Im Jahr 2023 traten auf dem Gebiet der Erzdiözese München und Freising 32.874 Menschen aus der Katholischen Kirche aus, das waren 16.155 Austritte und damit rund ein Drittel weniger als 2022. 105 Menschen aus anderen christlichen Gemeinschaften traten im vergangenen Jahr auf dem Gebiet der Erzdiözese München und Freising in die Katholische Kirche ein (2022: 72), 464 wurden wiederaufgenommen (2022: 384). (hor)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger (Gottesdienst in Prien)

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Toni Hötzelsperger

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