Am 21. September jährt sich die Schließung der Wetterwarte am Wendelstein zum zehnten Mal. Aus Gründen der Kosteneinsparung hatte der Deutsche Wetterdienst als Betreiber der Station beschlossen, sich 2012 vollständig vom Wendelsteingipfel zurückzuziehen und die dort eingesetzten Wetterdienstbeamten intern auf andere Posten zu versetzen. 130 Jahre lang wurden bis dahin Wetterdaten auf dem 1.838 m hohen Wendelstein erfasst, dokumentiert und flossen in die Wettervorhersage ein. „Deutschlandweit führend war der Wendelstein vor allem in Sachen Windgeschwindigkeit“, erinnert sich Claudia Hinz, ehemalige Wetterdienstbeamtin am Wendelstein, derzeit auf Urlaub in Brannenburg, ihrem damaligen Wohnort. So brachte zum Beispiel das Sturmtief LOTHAR am 26. Dezember 1999 auf dem Wendelstein die bundesweite Spitzenböe von 263 km/h. Das Bedauern über den Verlust der Wetterwarte am Wendelstein ist nicht nur für Wetterinteressierte in der Region, sondern auch für Meteorologen nach wie vor groß. Die damals versprochene Ersatzstation gibt es bis heute nicht, weshalb Wetter- und Klimadaten speziell aus dieser Höhenlage fehlen. Zum Wochenende soll es auf dem beliebten Ausflugsgipfel einen ersten vorübergehenden Wintereinbruch geben.
Infos zur Wetterstation am Wendelstein findet man unter: https://www.wendelsteinbahn.de/schliessung-der-wetterwarte-wendelstein
Bericht: Wendelsteinbahn – Fotos: Claudia Hinz
- Klassische Inversionswetterlage im Herbst, fotografiert vom Wendelsteingipfel
- Wetterhütte mit meteorologischen Messgeräten vorm Stationsgebäude am Wendelstein. Die Geräte wurden bis auf einen Windmast zurückgebaut, der aber nur noch als Blitzableiter dient.
- Luftaufnahme vom Wendelstein mit Universitäts-Sternwarte, Sendemast und ehemaligem Wetterdienstgebäude
- Das ehemalige Wetterdienstgebäude wird mittlerweile von der benachbarten Universitäts-Sternwarte am Wendelstein genutzt