Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet Euch nicht! Siehe, ich verkündige Euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird! Welch ein Kontrast zwischen diesen Sätzen aus dem Weihnachtsevangelium und den aktuellen Ängsten vieler Menschen. Die Corona-Pan-demie hat die ganze Welt verändert und auch unser Leben in Bayern. Die Statistiken über Infizierte und Tote infolge des Corona-Virus sind schlimm — und der Schrecken noch größer, wenn es einen guten Freund oder Angehörigen trifft.
Die Corona-Pandemie ist zur größten Herausforderung für unsere Gesellschaft seit dem Ende des 2. Weltkriegs geworden — politisch, wirtschaftlich, sozial, kulturell, kirchlich, zwischenmenschlich. Dies gilt besonders für alle, die in politischer Verantwortung stehen. Weder in Panik verfallen noch den Kopf in den Sand stecken, sondern mutig und überlegt die notwendigen Entscheidungen treffen, darauf kam und kommt es an.
Zum politischen Kurs von Bundesregierung und Bayerischer Staatsregierung verspüre ich viel Zustimmung, aber immer wieder auch heftige Kritik. Die politische Polarisierung nimmt zu. Da muss mit Sensibilität und klarer Orientierung reagiert werden.
Vor allem bin ich immer wieder dankbar, das großartige Engagement und die Hilfsbereit-schaft so vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger in Beruf, Ehrenamt und manchmal auch ganz spontan erfahren zu dürfen. Einigen bin ich in den letzten Monaten persönlich begeg-net — Krankenschwestern und Polizisten, Busfahrern und Ärztinnen, Feuerwehrleuten und Lebensmittelverkäuferinnen, Erzieherinnen und medizinischen Forschern. So sehr ich mich über solche Begegnungen freute, so sehr habe ich doch auch unter den Einschränkungen, vor allem privater Begegnungen gelitten. Ich weiß, dass das auch für viele Mitmenschen nicht leicht war.
Trotzdem können wir am Ende dieses Jahres feststellen, dass wir in Deutschland bislang besser durch diese Krise gekommen sind als viele andere Staaten dieser Welt. Und wir genießen nach wie vor das Leben in einem freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaat, der für mehr soziale Gerechtigkeit sorgt als in vielen anderen Regionen unserer Welt. Und wir haben uns in diesem Jahr keineswegs nur mit Corona-Themen beschäftigt, sondern auch viele andere wichtige Initiativen vorangebracht — vom Ausbau unserer Universitäten über die Digitalisierung bis zur Festigung der Inneren Sicherheit.
Trotz aller Probleme freue ich mich deshalb weiterhin, dank des Vertrauens vieler Men-schen an der politischen Gestaltung der Zukunft unseres Landes mitarbeiten zu können —in Verantwortung vor Gott und den Menschen.
Ich wünsche uns allen ein wirklich frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2021 alles Gute, viel Glück, stabile Gesundheit und vor allem den in der Weihnachtsbot-schaft verheißenen „Frieden auf Erden“.
Ihr
Joachim Hermann
PS.: Weil das Neujahrskonzert des Polizeiorchesters Bayern nicht stattfinden kann, finden stattdessen zwei Live-Stream-Konzerte statt. Die Termine finden Sie im Anhang. Die Bayerische Polizeistiftung würde sich über eine Spende sehr freuen!