Ukraine- & Nothilfe

Weihnachtsbrief der Chiemgauer Rumänienhilfe

Der Weihnachtsrundbrief der Chiemgauer Rumänienhilfe

Liebe Freundinnen, liebe Freunde der Rumänienhilfe Ramsau,

„Das Volk, das in der Finsternis lebt, sieht ein großes Licht, hell strahlt es auf über denen, die ohne Hoffnung sind. Denn ein Kind ist uns geboren, Christus der Erlöser und Friedefürst! Die dreckigen Soldatenstiefel und die blutverschmierten Uniformen werden im Feuer verbrannt und alle Welt wird sich freuen.“

Liebe Freunde, nach zwei Jahren Pandemieeinschränkung können wir wieder etwas befreiter diese Tage mit der Familie und den Freunden feiern. Doch die Freude wird uns in diesen Tagen auch getrübt, wenn wir die Nachrichten hören und sehen. Nur 1.200km Kilometer Richtung Osten haben die Menschen wenig Anlass zur Freude. Der Krieg in der Ukraine ist brutal. Städte und Dörfer sind zerstört, Frauen mit Kindern sind auf der Flucht, um ihr Leben zu retten. Die alten Menschen sind meist krank und zu müde für diese Strapazen. So harren sie lieber in ihrer gewohnten Umgebung aus. Der Winter in der Ukraine ist kalt. Viele Häuser sind zerstört, kein Strom, kein Wasser, keine Wärme. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln ist vielfach zusammengebrochen. Sollten wir nicht dankbar sein, selbst wenn wir vielleicht etwas kürzertreten müssen?

Die Rumänienhilfe Ramsau hilft seit Beginn des Krieges auch den Bedürftigen in der Ukraine. Unsere Freunde in Rumänien, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten, bringen unsere Spenden, Lebensmittel, Kleidung, Verbandsmaterial und sonstige Artikel, die dringend benötigt werden mit Kleintransportern über die Grenze zu einem Sammellager. Von dort wird die Ware von Helfern aus der Ukraine weiter an die Bedürftigen verteilt. Es sind insbesondere ältere Leute, denen die Flucht zu beschwerlich ist oder die ihre angestammte Heimat, in der sie gelebt haben, nicht verlassen wollen. Doch wenn wir uns die Bilder vor Augen führen, was ist noch übrig davon? Dieser Krieg hat ihre Heimat zerstört, doch es ist und bleibt für die alten Leute trotzdem die Heimat mit ihren Erinnerungen. Konnten sie bisher hin und wieder etwas aus dem Garten holen, so ist das jetzt im Winter nicht mehr möglich. Warme Kleidung, Decken und Lebensmittel werden jetzt dringend gebraucht. Mit Geld kann man in Rumänien bei den großen Diskontern wie Kaufland ect. diese wirklich dringend benötigten Lebensmittel kaufen. Ich bitte Euch darum herzlich, helft mit, um den vom Krieg heimgesuchten Menschen in der Ukraine zu Weihnachten etwas Licht und Freude zu schenken.

Nach diesem ausführlichen Bericht zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine will ich von unserer Hilfe für die Bedürftigen in Rumänien berichten, denn auch diese Hilfe ist immer noch wichtig.

Im Sommer unternahm ich, nach zwei Jahren Coronapause, wieder eine Informationsreise nach Rumänien. Ich wollte mich vor Ort mit unseren rumänischen Freunden und Helfern treffen und aktuelle Informationen über die Situation sammeln. In den Bergen von Abrud, Kreis Alba Iulia, besuchte

ich, gemeinsam mit Victor einen Pastor, der ganz privat, ohne staatliche Hilfe ein kleines Heim für besonders arme und kranke Menschen errichtet hat. Oliver und seine Frau kümmern sich um Menschen, um die sich keine Angehörigen und keine Einrichtung kümmert. Vom Staat hat er keine finanzielle Hilfe zu erwarten. Dafür bekommt er Auflagen, die er mangels Geld nicht erfüllen kann. Für diesen echten Samariterdienst ist Oliver gänzlich auf Sach- und Geldspenden angewiesen.

Ein sehr großes Anliegen sind mir die Kinder vom Kinderheim „Casa Ray“ in Dobreni. Wie ich aus den Briefen, die von den Heimeltern kommen, lesen konnte, sind sie ganz gut über das Jahr gekommen.

So kann das Heim sehr viel vom Garten ernten und Vorräte für den Winter anlegen. Die Kinder werden je nach Alter auch angeleitet bei den Gartenarbeiten mitzuhelfen. Das ist ein sehr wichtiger Schritt in der Erziehung, denn sie sollen ja später, wenn sie Erwachsen und auf sich gestellt sind, wissen, wie sie für sich selber sorgen können. Ebenso trägt die kleine Landwirtschaft zur Versorgung mit Lebensmitteln bei.

Im Sommer dürfen natürlich Erholung und Ferienfreizeiten nicht fehlen. Es ist für alle schon ein großartiges Erlebnis, wenn sie in einer schönen Umgebung und mit anderen Kindern gemeinsam im Land verreisen und so etwas von ihrer Heimat sehen und erleben können. Mit einem finanziellen Zuschuss konnten wir helfen.

Alle Kinder haben das Schuljahr 21/22 mit Erfolg und guten Noten beendet. Einige von ihnen besuchen bereits das Gymnasium, sie sind sehr ehrgeizig und wollen später auch einmal studieren.

Aufgrund der Ereignisse in der Ukraine sowie der daraus resultierenden spontanen Hilfsaktionen ist bei unseren Sammelstellen weniger angekommen. Doch das hat sich mit der Zeit wieder gebessert und daher konnten wir in diesem Jahr trotzdem wieder neun LKW-Transporte auf den Weg schicken. Mehrere LKW brachten ihre Ware nach Alba Iulia wo Sr. Maria Hausner unermüdlich und unverdrossen ihrer Aufgabe nachgeht. Kindergarten, Grund- und Hauptschule, Gymnasium, Altenheim erfordern ihre ganze Arbeitskraft. Sie wünscht sich Hilfe für alle Bereiche, doch leider ist es kaum möglich, zuverlässige Leute zu finden.

Jetzt möchte ich noch ganz herzlich allen Spenderinnen und Spendern und natürlich allen meinen Helferinnen und Helfern für ihre treue und uneigennützige Mitarbeit danken.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Euch allen Euer

Hans Alt

Kontakt:

Spendekonto:

  • Raiffeisenbank Haag, Hilfsfond der Franziskanerinnen, Kennwort: Rumänienhilfe
  • BIC: GENODEF1HMA
  • IBAN: DE 74 7016 9388 0000 4271 95

Anhang: 2022-11-22 Weihnachtsrundbrief als pdf


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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