Der Wasserfall als Traumsymbol in Mythen und Gemälden – Neue Bilderserie von Angerer der Jüngere
Unendlichkeit, Lebensfluss, Energie und noch viel mehr symbolisiert der Wasserfall für den Künstler Walter Angerer der Jüngere. Und nicht nur für ihn: Für viele Dichter, in Mythen, Märchen und Poesie spielt der Wasserfall als immer wieder auftauchendes Traumsymbol eine Rolle. Goethe schrieb zum Beispiel ein berühmtes Traktat vom Wasserfall „Gesang der Geister über den Wassern“.
Bei einem Besuch in seinem Atelier in Siegsdorf sagt Walter Angerer: „Mich haben Wasserfälle schon immer fasziniert“ zum Beispiel in der Höllenbachklamm bei Inzell, die Tatzlwurm Wasserfälle bei Oberaudorf oder die Buchenegger Wasserfälle bei Oberstaufen. In den letzten Monaten hat er deshalb sieben Wasserfälle in Acrylfarben auf Leinwand gemalt – alle aus der Fantasie heraus, nie einen bestimmten, aber zu verschiedenen Jahreszeiten und in ganz unterschiedlicher Umgebung. Dazu sind viele Entwürfe und Zeichnungen entstanden, auch einige kurze Aphorismen. Ungefähr bis Ende des Jahres möchte der Künstler eine Serie von insgesamt 14 Wasserfall-Gemälden schaffen und die Sammlung dann auch in einem kleinen Bildband veröffentlichen.
Der 1940 in Bad Reichenhall geborene und aufgewachsene Künstler Walter Angerer erklärt dazu, der Wasserfall symbolisiere den Beginn und das Ende des Lebens, dazwischen den bewegten, nie gleich bleibenden Fluss des Lebens. Wasserfall, griechisch Katarakt, bedeutet in der Augenheilkunde auch Grauer Star, nämlich die sehr häufige Verschlechterung der Sehkraft im Alter. Grund ist, dass die Menschen in der Antike glaubten, bei der Entstehung des Grauen Stars würden Substanzen hinter der Pupille herabfließen. Betroffene erklärten, sie sähen nur noch wie durch einen Wasserfall hindurch.
Einige der Wasserfall-Gemälde von Walter Angerer können schon in seiner Galerie im Schaumburger Schlössl in Traunstein durch die Fenster besichtigt werden.
Foto: Walter Angerer der Jüngere in seinem Atelier neben zwei seiner neuen Wasserfallgemälde auf der Staffelei.
Foto & Text: Christiane Giesen
