Ein gemeinsamer „Mund-ART-Weg“ der Gemeinden Aschau, Breitbrunn, Eggstätt, Gstadt, Rimsting und Prien soll in diesem Schuljahr als Praxisprojekt an der Franziska-Hager-Mittelschule entstehen. Die Idee dahinter ist einfach: Entlang von Wanderwegen in den einzelnen Gemeinden werden den Spaziergängern themenbezogen regionale Mundart-Ausdrücke vorgestellt. Neben einer Zeichnung des bayerischen Ausdrucks und einer kurzen textlichen Erklärung ist auf den Schautafeln auch immer ein QR-Code hinterlegt. Über diesen kann sich der Spaziergänger den Mundartbegriff anhören und nochmal im Zusammenhang erklären lassen.
Ende Oktober fand eine Planungssitzung der beteiligten Gemeinden zusammen mit Rektor Marcus Hübl von der Franziska-Hager-Mittelschule statt. Im Rahmen der November-Sitzung des Eggstätter Gemeinderats informierte Bürgermeister Christian Glas über den aktuellen Sachstand in Eggstätt. Die Gemeinde hatte sich für den Themenbereich „Feste im Jahreskreis“ entschieden. Hierzu werden die Schülerinnen und Schüler in enger Abstimmung mit dem Sprachexperten Professor Ludwig Zehentner, der die Begriffe wie auch die Texte redigiert, erarbeiten. Insgesamt zehn Mundart-Begriffe sind für den Eggstätter Mund-ART-Weg vorgesehen, dessen Start- und Zielpunkt der Birner Garten ist. Auf dem rund 2,5-Kilometer langen Rundweg über den Friedhof zur Wöhrmühle und über die Stockbahn in Wöhr zurück werden mundartliche Ausdrücke zu kirchlichen und weltlichen Festen im Jahreskreis erklärt.
Derzeit läuft die Feinabstimmung über den Wegverlauf, im Dezember erhält die Gemeinde die Mundart-Vorschläge der Schülerinnen und Schüler und kann diese dann noch ergänzen. Läuft alles wie geplant, dann ist mit dem Aufstellen der Schilder im Juni 2022 – bei hoffentlich schönstem Spaziergehwetter – zu rechnen. Die Kosten für die insgesamt rund 50 Aludibond-Schilder aller sechs beteiligten Gemeinden werden von einer Eggstätter Firma übernommen.
Eggstätts Bürgermeister Christian Glas freut sich schon auf den mundartlichen Rundweg: „Der Mund-ART-Weg ist ein einmaliges Projekt, von dem nicht nur die beteiligten Schülerinnen und Schüler profitieren. Die Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte und der gesamte Chiemgau ist ein Wanderparadies für viele Gäste aus nah und fern. Hier wandern und dabei noch die bayerische Sprache entdecken – das ist ein doppelter Genuss.“
Bericht und Foto: Gemeinde Eggstätt – Gesche Gierlinger, Leitung der Tourist-Info Eggstätt (links) und Julia Hausmann, verantwortlich für das Marketing (rechts), planen derzeit den Wegeverlauf des „Mund-ART-Weges“, der am Birner Garten starten soll.