Freizeit

Wander-Tipp: Kampenwand von Süden

Auf die Kampenwand über den Südwandsteig: Zwar lässt sich diese Variante auf den bekannten Chiemgauer Gipfel durchgehend zu Fuß begehen, aber trotzdem ist die Tour zu Beginn für Wanderer weniger attraktiv. Denn zur Steinberg-Alm führt eine breite und nie zu steile Forststraße, sodass ein Mountainbike sinnvoll ist. Zudem spart man sich insbesondere beim Abstieg 600 Höhenmeter.

Kurz vor dem Gipfel wird es spannend, denn die drahtseilgesicherte Schlechinger Scharte und kurz zuvor bereits der letzte Teil des Südwandsteigs sind steil und erfordern etwas Klettergeschick. Um die Runde zu vollenden, erfolgt der Abstieg den bekannten Weg über die Kaisersäle und weiter zur Sonnenalm.

Start:

Startpunkt ist der Wanderparkplatz am Beginn des Dalsenbachtals bei Mühlau (Schleching).

Die Tour:

Von einem der hintereinander liegenden Parkplätze folgen (wandern oder fahren) wir dem Wegweiser in das Dalsenbachtal. Den ersten Abzweig zur Steinbergalm beachten wir nicht, sofern wir mit dem Mountainbike unterwegs sind. Als Wanderer können wir hier etwas abkürzen, also rechts halten. Ansonsten bleiben wir auf dem Hauptweg, bis nach insgesamt 2,7 km rechts eine Schotterstraße abzweigt. Diese führt uns nun in mehreren Serpentinen hinauf bis zur Steinbergalm.

Hinter dem obersten Almgebäude verweist ein Schild zur Kampenwand. Die Zeitangabe von 40 Minuten bezieht sich allerdings auf die Bergstation der Kampenwandbahn. Der Steig ist stellenweise schmal und dicht zugewachsen. Nach einer halben Stunde verzweigt sich der Weg. Links führt der Steig weiter zur Bergstation. Wir halten uns jedoch rechts und befinden uns nun auf dem Südwandsteig. Dieser führt uns den nächsten Kilometer, zunächst nur mäßig ansteigend, entlang der Südwände bis zu einer Wegegabelung. Rechts führt der Weg hinunter zur Piesenhausener Hochalm. Wir halten uns links, schon bald wird es steiler und wir erreichen felsiges Gelände. Zwei kleine Steilstufen sind durch Latschenbügeln zu besteigen. Die Stellen sind nicht exponiert. Die anschließende Schlechinger Scharte ist drahtseilgesichert und schmal, aber unspektakulär. Dann ist auch schon das Gipfelkreuz wenige Meter entfernt.

Nach der obligatorischen Gipfel- und Fotopause beginnt unser Abstieg. Über die kleine Metallbrücke bleiben wir zunächst ca. acht Meter auf unserem Aufstiegsweg, dann halten wir uns links und gelangen über eine Felsenschulter an die Nordseite unterhalb des Gipfels. Mit Hilfe eines Drahtseiles geht es einige Meter bergauf, danach erreichen wir überraschend eine flache Mulde, die einen schönen Blick hinauf zum Gipfelkreuz bietet. Eine Informationstafel beschreibt den Werdegang des Chiemgaukreuzes. Der markierte Weg führt uns anschließend durch die imposanten Kaisersäle, die im Frühjahr oft noch Schneereste aufweisen. Danach biegen wir rechts ab und steigen auf dem breiten Latschenhang (Vorsicht: Geröll, Rutschgefahr) hinab zur Steinlingalm. Ab hier folgen wir auf dem breiten Wanderweg dem Wegweiser zur Bergstation bzw. Sonnenalm, die wir nach ca. 40 Minuten erreichen. Direkt bei der Sonnenalm beginnt der Steig, der uns hinunter zur Steinbergalm bringt. Von dort aus gelangen wir auf dem bereits bekannten Weg zurück nach Mühlau.

Informationen kompakt:

  • Dauer: ca. 6 – 7 Std.
  • Einkehr: Steinlingalm, Sonnenalm
  • Höhenunterschied: ca. 1200 hm
  • Schwierigkeit: schwer (T1 – T4). Zu Beginn Forststraße, dann Bergsteig. Zur Schlechinger Scharte kurz vor dem Gipfel steile und drahtseilgesicherte Kraxelei. Trittsicherheit und um den Gipfel Schwindelfreiheit erforderlich.#

Mehr Info, PDF zum Ausdrucken und GPX-Track zum Download auf roBerge.de.

Text und Fotos: Reinhard Rolle

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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