Der Kirchbergstock, auch Kalksteinmassiv genannt, ist laut Alpenvereinseinteilung ein Randgebiet der Loferer Steinberge. Auf ca. 1400 m entspringen mehrere Bäche, die sich weiter unten zum Griesbach vereinigen. Dieser durchfließt eine schöne Klamm – die Griesbachklamm. Sie ist direkt vom Wanderparkplatz aus zu erreichen. Man kann sie in drei Varianten durchwandern. Die kleine Grießbachrunde mit einer Gehzeit von 1 Std. 15 Min., die große Runde mit 2 Std. 30 Min. und die Almenrunde mit einer Gehzeit von ca. 4 Stunden. Letztere stellen wir hier vor. Sie führt durch die gesamte Klamm und verlässt sie dann, um über einen steilen Waldsteig das Almengebiet mit der Angerl- und Huberalm zu erreichen. Beide laden zu einer Brotzeit ein. Während unten die wilden Wasser der Klamm beeindruckten, sind es hier oben die Aussichten auf das Kaisergebirge, die Loferer Steinberge und die östlichen Chiemgauer Alpen. Und natürlich die beiden reizvollen Einkehrmöglichkeiten.
Startpunkt:
Wanderparkplatz Grießbachklamm in Erpfendorf bei St. Johann
Autobahn A8 München-Salzburg: Von München kommend Ausfahrt Übersee über Kössen nach Erpfendorf. Oder von Osten kommend über die Ausfahrten Piding, oder ab der Ausfahrt Traunstein-Siegsdorf über Unken und Waidring nach Erpfendorf.
Wegpunkt für’s Handy: N47 34.841 E12 29.513
Eisenbahnverkehr bis nach St. Johann, von dort fahren Busse nach Erpfendorf und zum Wanderparkplatz
Die Tour:
Vom Parkplatz aus folgen wir der Beschilderung zur Grießbachklamm. Zunächst geht es ohne wesentlichen Höhengewinn am Grießbach entlang, nach einiger Zeit, in der Klamm, steigt der Weg mäßig an. Der schattige, mitunter feuchte Weg durch die wildromantische Klamm ist gut verbaut, und bald müssen wir mehrere lustige Hängebrücken zwischen den Feldwänden überqueren. An einigen Engstellen gibt es geländerlose Stege. Immer wieder begleitet uns das Rauschen des Wildbaches. Nach einem Wasserfall weitet sich das Bachbett. Hier stehen auf Sandbänken hunderte von großen und kleinen Steinmännern, wo auch Kinder gefahrlos spielen und plantschen können.
Bald wird der Weg breiter und wir verlassen die Klamm, wo wir in eine Forststraße einmünden. Wir bleiben auf dieser ca. 550 Meter. Dann verlässt der Jagasteig rechts die Straße (Wegweiser „Jagasteig, Angerlalm, Huberalm“). Über diesen steigen wir nun steil durch den Wald über viele Wurzeln bergauf. Nach einer Rastbank verlassen wir den Wald, der schmale Steig geht in einen breiten Forstweg über und bald erreichen wir die Angerlalm, die zu einer Pause einlädt.
Wer das Angerlkreuz (1170m) besteigen will, geht ca. 300 Meter weiter. Dort führt ein kleiner Weg zu dem Gipfelkreuz hinauf.
Nachdem wir die schöne Aussicht (u.a. auf die Loferer Steinberge, die Steinplatte, das Fellhorn und den Wilden Kaiser) genossen haben, steigen wir auf dem gleichen Weg wieder zur Forststraße hinunter. Nach wenigen Minuten weist bei einem Teich ein Schild rechts zur Huberalm, die wir alsbald erblicken. Bevor wir jedoch zur Alm absteigen, lohnt sich der kurze Aufstieg auf das pyramidenförmige Huberkreuz (1146 m). Etwas trittsicher und leicht schwindelfrei sollte man hierzu allerdings sein. Dann lassen wir uns bei der Huberalm eine Brotzeit schmecken, während wir gleichzeitig den Ausblick auf das Kaisergebirge auf uns einwirken lassen. Mit etwas Glück sind die „Huberalm Dirndl’n“ anwesend und sorgen für die musikalische Unterhaltung.
Zurück geht es dann auf der Forststraße Richtung Erpfendorf. Nachdem wir auf dieser eine knappe Stunde abgestiegen sind, verlässt ein Steig auf ca. 760 m rechts die Straße. Dieser kürzt den letzten Teil bis zum Parkplatz stark ab, wobei wir uns die letzten 700 Meter im vordersten Bereich unseres Aufstiegsweges befinden.
Informationen kompakt:
Schwierigkeit: mittel. Der Weg durch die Klamm, der Steig zu den Almen und der Bereich um den Gipfel des Huberkreuzes erfordert Trittsicherheit und kurzzeitig für einige Meter Schwindelfreiheit.
Höhenmeter: ca. 650 hm
Dauer: ca. 4.5 Std.
Text und Fotos: Reinhard Rolle
GPS-Track zum Download: www.roBerge.de