Schon der Name des Gipfels lässt einen aufhorchen, und trotzdem zählt dieser Chiemgauer Gipfel mit dem lustigen Namen nicht zu den überlaufenen Modetouren. Denn auf dem Weg, der eigentlich gut erkennbar ist, gibt es keine Hinweisschilder, und auch der Einstieg ist nicht leicht zu finden. Einheimische kennen den Weg natürlich. Er ist nicht sonderlich schwer, doch sollte man im Gipfelbereich trittsicher sein. Wer übrigens ein Rad mitnehmen kann, hat die Möglichkeit, über die Hälfte des gesamten Weges auf dem Mountainbike zurückzulegen.
Start:
Parkplatz Holzknechtmuseum in der Laubau 695 m, ca. 4,3 km südlich von Ruhpolding an der B305
GPS-Wegpunkt für’s Handy: N47 43.505 E12 39.505
Öffentliche Verkehrsmittel: Vom Bahnhof Ruhpolding mit dem RVO-Bus 9506 zum Holzknechtmuseum
Die Tour:
Vom Parkplatz beim Holzknechtmuseum aus folgen wir dem asphaltierten Wanderweg und wenden uns nach einigen Minuten rechts Richtung Fuchswiese, wo wir uns kurz darauf wieder links halten. Bereits jetzt steht der markante Saurüsselkopf in voller Pracht und steil aufragend vor uns (siehe Foto). 2,5 Kilometer nach dem Parkplatz zweigen vor und nach einer Brücke kurz hintereinander mehrere Straßen nach rechts ab. Hier müssen wir in die Straße einbiegen, die ca. 100 m nach der Brücke abzweigt. Die Schilder weisen hier nur geradeaus zum Staubfall. Bis hierher konnten wir locker auch das normale Fahrrad mitnehmen. Falls wir übrigens kurz darauf bei der Spitzauhütte vorbei kommen, sind wir zu früh rechts eingebogen und müssen noch einmal zum Hauptweg zurück.
Unser Weg steigt ab jetzt immer mehr an und irgendwann können nur noch die Mountainbikes weiter fahren. Wir umrunden den Saurüsselkopf in einer langen Linkskurve. Auf ca. 985 m lassen wir die Abzweigung nach rechts liegen und gehen bzw. fahren 50 Meter weiter, wo der Steig beginnt.
Wichtig ist, den richtigen Einstieg zu finden. Dort, wo links das ausgetrocknete Bachbett herunter kommt, gibt es sowohl rechts als auch links davon einen Einstieg. Der rechte, einige Meter oberhalb des Bachbettes, ist durch weiße Kreuze auf den Bäumen gekennzeichnet. Dieser Weg ist nicht zu empfehlen, da er später im Nirwana endet. Richtig ist der untere Weg einige Meter links des Bachbettes.
Dieser Weg ist immer erkennbar, aber nicht markiert. Deshalb sollten Ortsunkundige den Weg nicht im Winter begehen, außer er weist Wegspuren auf. Es wechseln flache und steilere Wegstrecken. Wir befinden uns zuerst im Nadel-, später im Laubwald und zum Schluss hin zwischen Latschen. Vorsicht: manchmal fällt es steil ab! Bald ist es auch zum Vorgipfel nicht mehr weit, und haben wir diesen erst einmal erreicht, sehen wir auch den Hauptgipfel vor uns. Wir erreichen ihn in wenigen Minuten.
Zurück geht es auf dem gleichen Weg.
Tipp: Direkt am Parkplatz befindet sich das Holzknechtmuseum. Dessen Aufgabe ist es, Nutzen und Nutzung des Waldes darzustellen. Der Wald liefert dem Menschen Holz in jeder Art als Energiequelle, Werkstoff und Werkzeug. Die ehemaligen Holzknechte heißen heute ganz einfach Forstwirt oder Waldfacharbeiter. Adresse: Laubau 12 83324 Laubau, Tel. 08663/639, holzknechtmuseum.com.
Information kompakt:
Erreichter Gipfel: Saurüsselkopf 1270 m
Dauer: Aufstieg zu Fuß ca. 2 Std., Abstieg 1,5 Std.
Höhenunterschied: 600 m (Gegenanstiege)
Streckenlänge: 6,3 km (einfach)
Schwierigkeit: leicht, Trittsicherheit von Vorteil, Vorsicht bei Nässe oder Schnee
für Hunde geeignet
GPS-Track zum Download auf www.roBerge.de
https://www.roberge.de/tour.php?id=888
Text und Fotos: Reinhard Rolle