Kultur

Waldorfschule spielte „Der Sommernachtstraum“

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Klassenspiel der 8a der Freien Waldorfschule mit prächtigen Kostümen im Chiemseesaal

Theseus, der Herzog von Wales, schwelgt in den Vorbereitungen der Hochzeitsfeier mit seiner Verlobten Hippolyta. Die beiden werden von Egeus jäh unterbrochen, dieser fordert die Vermählung seiner Tochter Hermia mit Demetrius, Hermia unterdessen liebt einen anderen – Lysander. Zu all dem kommt noch, dass ihre Jugendfreundin Helena einst glücklich mit Demetrius verlobt war und Helena auch immer noch in Demetrius verliebt ist, dieser aber nur noch Hermia zur Frau nehmen will. Egeus, der Vater, fordert, dass sich seine Tochter entscheiden muss: entweder für Demetrius oder für lebenslange Ehelosigkeit.

Und schon ist das Publikum gefangen und gefesselt im „Sommernachtstraum“ von William Shakespeare. Die Schülerinnen und Schüler der 8a der Freien Waldorfschule Chiemgau haben für ihr Klassenspiel das poetische Übersetzungswerk von Schlegel gewählt, die Sprache – weit entfernt von der heutigen Jugendsprache – wirkt verinnerlicht, große Gesten unterstreichen die wundervollen Texte.

Um der geforderten Entscheidung zu entkommen, flieht Hermia mit Lysander in den Wald, Helena verrät die Flucht an Demetrius, dieser verfolgt die beiden. Im geheimnisvollen Wald ist jedoch für viele Turbulenzen gesorgt: Es gibt zum einen die Handwerksleute, die ein Theaterstück zu Ehren der Hochzeit von Theseus und Hippolyta proben. Zum anderen spielt sich in der Feenwelt zwischen dem Elfenkönig Oberon und seiner Frau Titania ein Eifersuchtsdrama ab. Hier kann nur einer noch mehr Verwirrung stiften: das ist der Kobold Puck. Der Saft einer Wunderblume macht die damit bedachte Person zum ergebenen Verliebten. So geschehen, verliebt sich Titania in den Handwerker Zettel, der zuvor noch in einen Esel verwandelt wurde, und die beiden jungen Männer Demetrius und Lysander streiten sich um Helena, vorher noch von beiden links liegen gelassen. Zank, Neid, vermutete Heuchelei – alles ist vertreten in dieser wunderbaren Komödie. Die farbenprächtigen Kostüme der Elfen lassen die Bühne leuchten, viel Handarbeit gepaart mit Geduld und Detailtreue flossen in die Kleider und die Ausstattung der jungen Theaterspieler.

Der Elfenkönig Oberon erkennt das gestiftete Chaos und befiehlt dem Kobold Puck, es wieder rückgängig zu machen. Dieser scheucht die beiden Verliebten Demetrius und Lysander erst noch durch den Wald, bevor sie ermüdet zu Boden sinken und einschlafen. Beim Erwachen am Morgen glätten sich alle Wogen und drei glückliche Paare können zur Vermählung schreiten. Die Handwerksleute jedoch haben sich nicht beirren lassen und bringen noch ein komisches Werk – eine Komödie in der Komödie – zur Aufführung.

Bericht und Foto: Waldorschule Chiemgau in Prien / Posavec –  Handwerker Zettel (Kaylin Huese) in der komödiantischen Paraderolle zu Ehren der Hochzeitspaare.

Redaktion

Toni Hötzelsperger

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!