Der Präsident der Waldeigentümer, Hans-Georg von der Marwitz, und der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Max von Elverfeldt, begrüßen in einer gemeinsamen Erklärung das von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgeschlagene Programm zur Wiederaufforstung von geschädigten Wäldern in Deutschland. Klöckner will ein „Mehrere-Millionen-Bäume-Programm“ auflegen, um den Verlust von insgesamt 110.000 Hektar Wald aus den verheerenden Folgen von Sturm, Dürre und Schädlingsbefall der Jahre 2018 und 2019 auszugleichen. Eine Finanzierung, so die Ministerin, soll aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung erfolgen. Das Waldklima sei Bestandteil des EKF und fördert die Anpassung der deutschen Wälder an den Klimawandel.
„Wir begrüßen es nachdrücklich, dass die Bundesregierung die Brisanz der Situation in unseren Wäldern erkannt hat und eine Unterstützung für die Wiederaufforstung leisten wolle“, so Marwitz. Die Betriebe könnten dies infolge der immensen und großflächigen Schäden allein oft nicht mehr leisten. Teilweise seien komplette Ökosysteme bedroht. Insofern ist auch die Unterstützung der Kanzlerin in der Sache sehr hilfreich. Sie hatte am Wochenende das Thema in einer Video-Botschaft aufgegriffen und Unterstützung zugesagt.
Der Energie- und Klimafonds sei nach Einschätzung der beiden Verbände genau der richtige Absender für das Hilfsprogramm. „Die Funktion des Waldes für den Klimaschutz und als CO2-Speicher sind unbestritten“, so Elverfeldt, der auf eine jüngst von der Bundesregierung vorgestellte Studie der ETH Zürich verweist. Insofern sei die Feststellung der Ministerin, dass der Wald die Lunge unserer Gesellschaft und ein entscheidender Klimaschützer sei, genau richtig. Er könne nur unterstreichen, dass das Pflanzen neuer Bäume im Interesse aller sei.
Kritik an dem Vorschlag der Bundesregierung weisen sie zurück mit dem Hinweis, dass private wie öffentliche Waldeigentümer schon seit langem erhebliche CO2-Lasten für die Gesellschaft tragen. Zudem arbeiten Sie an einem behutsamen, klimaresistenten Umbau ihrer Wälder und setzen diesbezüglich zur Verfügung gestellte Mittel sorgsam und in enger Abstimmung mit den zuständigen Forstbehörden ein. Deren Arbeit und Fachkenntnis gelte es zu vertrauen und diese die jeweils vor Ort richtige Lösung finden zu lassen.
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