Kirche

Volkstrauertag in Schleching

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Das schlichte Soldatenkreuz aus Birkenholz mit dem Stahlhelm stand vor dem Altar in der Schlechinger Pfarrkirche St. Remigius. Kurat Alfons Lay forderte die Gläubigen auf, den Opfern der beiden Weltkriege in Deutschland zu gedenken  und sah den Volkstrauertag als Mahnung für den Frieden an. Er meinte aber, dass Frieden nur geht, wenn es auch Frieden im Herzen der Menschen gibt.

Alfons Lay zitierte das Gleichnis von den „anvertrauten Talenten“ (Matthäus 25), mit dem bekannten Satz „Wer hat, dem wird gegeben werden; wer nicht hat, dem wird genommen werden“. Der Pfarrer meinte, dass die getauften und gefirmten Christen die von Gott geschenkten Talente nutzen sollen, dass im lebendigen Glauben jeder Christ seine Aufgabe hat, die er erfüllen soll. Der Gottesdienst zum Volkstrauertag  wurde begleitet von den Klängen der Musikkapelle Schleching mit einem Werk von Franz Schubert, dem geistlichen Musikwerk „Deutsche Messe“, dirigiert von Kapellmeister Walter Reisenauer.   Fahnenabordnungen der Vereine standen am Altar, Abordnungen des Trachtenvereins, die aktiven Mitglieder der Schlechinger Feuerwehr, zwei Röckifrauen und die Gläubigen besuchten die Messe. Hier wünschte sich Bürgermeister Josef Loferer bei seiner Ansprache mehr Engagement für die Kirche und den Glauben. Loferer erinnerte an die vielen Toten der beiden Weltkriege, auch die  bei der Flucht und der Vertreibung Verstorbenen, etwas was sich heute die Menschen gar nicht mehr vorstellen können und doch kommen die Greul des Krieges heute medial in die Wohnzimmer. Jeder sollte nachdenken, dass das Kriegsgeschehen in der Ukraine nur 800 Kilometer von uns entfernt ist, näher als die deutsche Stadt Hamburg.

Eine weitere große Herausforderung sah der Bürgermeister im Klimawandel, der ebenfalls zu Flucht und Vertreibung führen wird. Wenn Gebiete auf der Erde durch Wettergeschehen nicht mehr bewohnbar sind, werden ebenfalls Millionen Menschen ihre Heimat verlieren. Auch Loferer griff den Gedanken des Pfarrers auf, dass Frieden im Inneren beginnt, in der Familie, in der Kommune. Er wünschte sich, dass hier Menschen Verantwortung übernehmen, sich engagieren in der Gemeinde und in den Vereinen. Er sah das als gute Grundlage, um miteinander in die  Zukunft zu gehen. Am Ende bedankte sich der Bürgermeister bei den vielen Akteuren, die sich für die Messe zum Volkstrauertag engagiert haben und stellte eine Blumenschale zur Ehrung vor das Soldatenkreuz.

Bericht und Bilder: Sybilla Wunderlich

Bild 4663 Das Soldatenkreuz vor dem Altar mit Kurat Alfons Lay

Bild 4661 Kurat Alfons Lay, Bürgermeister Josef Loferer und eine Ministrantin beim Segnen des Soldatenkreuzes

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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