„Die vor gut 75 Jahren erfolgte bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht kann sich in seinen Ausmaßen heute kaum noch Jemand vorstellen“ – mit diesen Worten begann Zweiter Bürgermeister Josef Prankl von der Gemeinde Frasdorf seine Gedenkrede zum Volkstrauertag in Wildenwart. Die Gemeinde Frasdorf war heuriger Ausrichter des Gedenkens zusammen mit dem Veteranenverein von Wildenwart, wegen der Corona-Einschränkungen fand die Feier nur in der Kirche von Wildenwart statt. Die traditionelle Kranzniederlegung wurde in aller Stille von Bürgermeister Prankl und Veteranenvorstand Florian Bauer am Friedensdenkmal in Prutdorf vorgenommen.
Wie Bürgermeister Prankl in seiner Ansprache weiter sagte, dürfen 6,3 Millionen deutsche Tote und allein 167.000 Gräber auf bayerischen Friedhöfen nicht vergessen werden. „Auch wenn wir heute kaum noch einen persönlichen Bezug zu den Kriegsgeschehen haben, so wissen wir doch von Erzählungen, Büchern und Filmen um den Schrecken von Krieg, Vertreibung und Flucht. Möge der Volkstrauertag auch fortan unser Bewusstsein schärfen und uns zum Frieden mahnen, denn all die Opfer sind uns Verpflichtung“ – so der stellvertretende Bürgermeister von Frasdorf.
„Not, Tod, Verdruss und Entbehrung waren Begleiter des Krieges“
Veteranen-Vorstand Florian Bauer erinnerte ebenfalls an das Kriegsende vor 75 Jahren und sagte: „Generationen vor uns haben den Krieg mit Not, Tod, Verdruss und Entbehrung als dessen Begleiter durchgemacht, darüber müssen wir nachdenken und gerade am Volkstrauertag erkennen, dass das im Krieg Geschehene von großer Sinnlosigkeit war“. Florian Bauer dankte auch noch für die Gestaltung des Gottesdienstes. Pater Benny sagte in seinen Worten zum Volkstrauertag: „Kriege und Armut bestimmen auch heute noch das Leben in vielen Teilen der Welt, die nicht vollendet ist. Vertrauen wir in diesen schwierigen Zeiten Gott als unseren Hoffnungsspender“. Die musikalische Gestaltung übernahmen aus den Reihen der Wildenwarter Blaskapelle die vier Bläser Sebastian Graf, Peter Aicher, Martin Fischer und Sepp Schlemer. Deren Weise vom „Guten Kameraden“ und ein dreifacher Kanonensalut beendeten die heurige, coronabedingt andere Form der Feier, an der sich auch die Fahnenabordnungen des Veteranenvereins sowie der Trachtenvereine Atzing und Wildenwart, der Feuerwehren Atzing und Wildenwart und des Hufeisenvereins von Kaltenbach beteiligten.
Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom Volkstrauertag der Gemeinde Frasdorf und des Veteranenvereins Wildenwart. 1. Kranzniederlegung von Florian Bauer (li.) und 2. Bürgermeister Josef Prankl beim Friedensdenkmal in Prutdorf. 2. Feier in der Pfarrkirche „Christkönig“ mit Pater Benny, den Ortsvereins-Fahnenabordnungen und dem Bläserquartett aus den Reihen der Blaskapelle Wildenwart.