Im Bayerischen Waldgau gibt es jede Menge Volkstanzgruppen in den Vereinen, die einem drehenden und wirbelnden Brauchtum nachgehen. Sie pflegten die Vielfalt ansprechender Tanzmelodien und der dazugehörigen Tanzfiguren auch heute noch in liebevoller Weise. Ihnen liegt am Herzen, die überlieferten Volkstänze zu erhalten und Wege zu finden, diese schönen Tänze wieder unter die Leute zu bringen. Der Volkstanz ist nicht dazu da, nur dargeboten und aufgeführt zu werden, sondern den Leuten, deren Vorfahren mit diesen Tänzen gelebt haben, wieder nahegebracht zu werden. Im Bayerischen Wald gibt es eine Vielzahl an Volkstänzen und Zwiefachen, die es wert sind, diese zu erhalten. Und deshalb ist es schön, dass der Volkstanz immer mehr Freunde und Anhänger findet, auch außerhalb der Trachtenvereine. Tanz bindet Menschen zusammen und macht gute Laune. Tanz gibt Gelegenheit zu feiern, zusammen zu sein, zu reden (und zu bereden).
Volkstanz ist primär nicht (nur) zum Beobachten gedacht. Nein, den Volkstanz soll man mitmachen. Diese Aufforderung richtet sich an die (natürlich gern gesehenen) Zuschauer und Gäste des Abends, denn auch in diesem Jahr geht es im wahrsten Sinne des Wortes „wieder rund“, wenn am Samstag, 28. April um 19.30 Uhr der Bayerische Waldgau der Heimat- und Volkstrachtenvereine zum 52. Volkstanztreffen in die Mehrzweckhalle nach Teisnach einlädt. Für den richtigen musikalischen Schwung sorgt die „Tittlinger Tanzbodn`Musi“ unter der Leitung von Anton Mayer. Zwischen und nach den Pflichttänzen der Gruppen spielt die Kapelle zum allgemeinen Volkstanz auf. Gauvortänzer Eugen Sterl hofft auf viele eifrige Volkstänzer, die durch eine zahlreiche Beteiligung der Freude und dem Interesse am Volkstanz Ausdruck verleihen und den Volkstanz als wunderbares Kulturgut erleben und mitgestalten.
Mit auf dem Programm steht auch wieder der Zwiefache. Der Zwiefache als fester Bestandteil der Volksmusikszene ist eine überlieferte, typisch bayerisch-böhmische Musikgattung, die musiziert, getanzt und gesungen wird. Seine Besonderheit besteht im unregelmäßigen Wechsel zwischen Dreivierteltakt (Walzer) und Zweivierteltakt (Dreher). Die älteste bayerische Schriftquelle eines Zwiefachen ist eine Musikhandschrift von 1740 und der früheste gedruckte Nachweis eines Zwiefachen ist eine Veröffentlichung von 1825. Ende 2016 fand der Tanz auf Vorschlag des niederbayerischen Bezirksheimatpflegers Dr. Maximilian Seefelder und der Zeitschrift „Zwiefach“ Aufnahme in das Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.