Brauchtum

Volksmusik und Gesang in Reit im Winkl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Volksmusik und Gesang vom Feinsten wurde beim Alpenländischen Sänger- und Musikantentreffen des Trachtenvereins „Dö Koasawinkla“ im Festzelt anlässlich der Gaufestwoche in Reit im Winkl geboten. Die von den Darbietungen begeisterten Zuhörer aus nah und fern spendeten für die gefühlvoll und mitreißend vorgetragenen Instrumentalstücke, Lieder und Jodler herzlichen Beifall.

„Musikanten spuits auf und lassts d‘ Musi regier‘n und net Macht und Geld“, rief Vereinsvorstand Christoph Bauer aus und bedankte sich insbesondere beim Musikwart Günter Dirnhofer für die Organisation und das Aussuchen der hochkarätigen Gruppen aus Bayern, dem Salzburger Land und Tirol. „Drei Länder – Eine Heimat“, so lautete auch das Motto dieses Abends im Dreiländereck Reit im Winkl. Einen wesentlichen Anteil an der großartigen Stimmung im Zelt hatte neben den beherzten Beiträgen der Mitwirkenden auch Ansager Lenz Berger aus Höglwörth, der mit hintergründigem Witz und Sachverstand durch das vielseitige Programm führte und manch lustige Anekdote beitrug, so auch sein Gedicht „A Leb’n ohne G’sang, ohne Musi“. Er ist auch bekannt durch die Moderation von Volksmusiksendungen regelmäßig am Sonntagvormittag auf Radio Bayernwelle Südost.

„Beim Unterwirtsmichi“, so hieß eines der beschwingten Stücke vom Ebbser Kaiserklang, dem man die Liebe und Freude am gemeinsamen Musizieren anmerkte. Die Spontanität im Musizieren dieser vielleicht originellsten Tiroler Tanzkapelle wirkte sich offensichtlich unmittelbar auf die Zuhörer aus, wie man aus dem Beifall heraushören konnte. Mit klaren und sicheren Stimmen und manchem zu Herzen gehenden Jodler begeisterten die Perlseer Dirndl. Altes Liedgut neu gestalten ist ihr Grundsatz. Mit ihren Instrumenten Harfe, Klarinette und Geige sind sie auch Mitglied der Perlseermusi, die einige schwungvolle Stücke beisteuerte.

Das Salzburger Land war durch die Aberseer Musikanten und Pascher würdig vertreten. Sie beherrschten die Kunst des „Zuawipaschens“ mit den Händen zu Musik und Gesang mitreißend. Mit ihren Juchzern verbreiteten sie ansteckende Heiterkeit im Zelt. „I bin a Cheamgauer Bauer“ und andere althergebrachte Lieder sangen mit kräftigen und sonoren Stimmen die Rimstinger Sänger. Sie halten in vorbildlicher Weise die immer rarer werdende Tradition eines Männer-Viergesangs in Ehre. Mit dabei bei ihnen ist auch der Reit im Winkler Trachtenvorstand Christoph Bauer. Die Stücke der bekannten Gerstreit Musi weiterleben zu lassen, hat sich die Vogelfrei Musi aus dem Berchtesgadener Land zur Aufgabe gemacht. An diesem Abend bewies sie mit ihren rassigen Beiträgen, dass ihr das meisterhaft gelingt. Präzise, feinsinnig und mitreißend spielte die Kerschbam Zithermusi aus dem Miesbacher Oberland auf. Sie entlockte ihren Instrumenten zarte Töne, konnte aber auch, wenn es sein musste, kräftig in die Saiten fassen.

Ein Sonderlob vom Sprecher Lenz Berger erhielt das Publikum für seine große Aufmerksamkeit während der Stücke und den herzlichen Beifall für alle Mitwirkenden. Dies galt auch für den nach einer Zugabenrunde am Ende noch von allen Musikanten auf der Bühne gemeinsam gespielten Marsch „Mein Heimatland“.

Bericht und Bilder: Sepp Hauser

Mit Musik und Gesang gefielen  unter anderem die Perlseer Dirndl und die Perlseermusi beim Alpenländischen Sänger- und Musikantentreffen in Reit im Winkl.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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