Die Lachmöwe zählt zu den kleineren Möwenarten und ist in etwa so groß wie eine Ringeltaube. Auffallendes Merkmal dieser Möwe ist der schokoladenbraune Kopf mit den weiß umrandeten Augen. Diese „Gesichts-Maske“, die nur zur Brutzeit getragen wird, sieht aus wie eine Kapuze, die nicht ganz bis in den Nacken reicht. Jetzt im Schlichtkleid ist der Kopf hell mit einem dunklen Ohrenfleck.
Ursprünglich lebten Lachmöwen vorwiegend an der Küste, als Nahrungsopportunisten besiedeln sie heute auch zunehmend die verschiedensten Binnengewässer. Am Chiemsee brütet die Lachmöwe immer wieder in kleineren und größeren Kolonien, die in den letzten Jahren vor allem bei Seebruck oder auch am Greamandlweiher zu finden waren. In diesem Jahr fand eine umfassende Erfassung sämtlicher brütender Lachmöwen am Chiemsee statt, bei der 169 Brutpaare gezählt wurden. Aufgrund des im Frühsommer hohen Wasserstandes konnten vereinzelt auch Tiere in den überschwemmten, ufernahen Streuwiesen bei der Brut beobachtet werden. Eine größere Brutkolonie erstreckte sich am Nordufer des Aiterbacher Winkels, aber auch auf schwimmenden, ursprünglich für Flussseeschwalben vorgesehenen Brutflößen wurden Lachmöwen beobachtet.
Außerhalb der Brutzeit, wenn auch Vögel von weiter her an den See kommen, können Lachmöwen in durchaus hohen Stückzahlen beobachtet werden. Gerade im Winter sind sie dann an den Bootsanlegestellen der Chiemseeschifffahrt, im Uferbereich von Seebruck und Chieming oder auch am Autobahnrastplatz bei Bernau zu beobachten. Bei der letzten Wasservogelzählung am 13.04.2019 wurden insgesamt 2.169 Lachmöwen gezählt.
Der Name der Lachmöwe ist auf die Rufe der Möwe zurückzuführen, die mitunter an ein menschliches Lachen erinnern. Daher auch der wissenschaftliche Artname „ridibundus“ (lat. ridere = lachen; lat. abundare = reichlich).
Text: Dirk Alfermann (Gebietsbetreuer Chiemsee) – Bildrechte: Johannes Almer