Ukraine- & Nothilfe

Vielfältige Hilfe in Notlagen des Lebens

Veröffentlicht von Christina Rechl

Soziale Arbeit wird in Traunstein großgeschrieben: Über 40 soziale Einrichtungen, Vereine und Verbände kümmern sich um das Wohlergehen der Bürger. Sie bieten Unterstützung im Alltag und bei Notlagen. Damit sich die Helfer besser vernetzen und die Aufgaben einzelner Einrichtungen besser kennenlernen können, hat sich bereits vor längerem der Runde Soziale Tisch gegründet.

Unter der Leitung von Waltraud Wiesholer-Niederlöhner, der ehemaligen dritten Bürgermeisterin der Stadt, trafen sich Vertreter der Traunsteiner Wohlfahrtsverbände und Sozialeinrichtungen jetzt zu einer Informationsveranstaltung über das Caritas-Zentrum in Traunstein im Sitzungssaal des benachbarten Altenheims St. Irmengard. Zusammen mit sieben Kolleginnen und Kollegen gab Franz Unterreiner, Fachdienstleiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes, einen Überblick über die rund 30 unterschiedlichen Hilfsangebote in sechs Fachdiensten, die die Caritas in Traunstein anbietet. Unterreiner vertrat dabei den verhinderten Geschäftsführer Franz Burghartswieser.

Einrichtungsleiterin Andrea Bonfig-Mollner stellte eingangs das Altenheim St. Irmengard vor. Es bietet 90 Heimplätze und kooperiert eng mit ambulanten Pflegediensten zur Klärung der rechtzeitigen Heimunterbringung von Patienten. Andreas Heinrich umriss die Angebote der Erziehungsberatungsstelle, die Unterstützung bei Problemen und in Konfliktfällen bietet für Familien mit Kindern und Jugendlichen, für Alleinerziehende und andere Erziehungsberechtigte, Fachkräfte in Erziehungs- und Jugendhilfeberufen sowie Familien in Trennung und Scheidung. Neben der Einzelfallhilfe und der Weitervermittlung an Experten und Facheinrichtungen gibt es auch Außensprechstunden in Grassau, Traunreut, Trostberg und Tittmoning. Seit 2013 hat die Beratungsstelle die fachliche Begleitung von Kindertagesstätten bei Fragen der Kindeswohlgefährdung und Gefährdungseinschätzung übernommen. Rat und Hilfe für Suchtkranke und deren Angehörige bietet die Fachambulanz der Caritas für Suchterkrankungen an. Details stellten Susanne Eder und Bettina Riedrich vor. Das Angebot gilt für Alkohol, Drogen, Medikamente, Rauchen, Essstörungen, Glücksspiel, Medien, aber auch für Kaufsucht, Sex- oder Pornosucht. Die Helfer beraten zu Suchtfragen, geben Orientierung und Infos zu Behandlungsmöglichkeiten oder Reduzierung der Konsumgewohnheiten.

Das neueste Angebot „CariKids“ zielt auf Kinder aus suchtbelasteten Familiensystemen, um in der Gruppe psychische Belastungen aufzufangen und ein positives Selbstkonzept aufzubauen. Für Betriebe werden Führungskräfteschulungen angeboten. Ebenso stehen Präventionsveranstaltungen hoch im Kurs. Für Klienten mit einer Sucht- und Doppeldiagnose – etwa psychische Erkrankungen – ist das Reha-Zentrum Berg in Schnaitsee der Caritas eine wichtige Anlaufstelle. Aktuell werden dort 26 Bewohner für maximal zwei Jahre betreut, wie Alexander Armbruster informierte. Nach der Vorstellung des landkreisweiten Ambulanten Pflegedienstes der Caritas durch Gisela Eidenschink ging Fachdienstleiter Michael Maurer ausführlich auf die Sozialen Dienste ein. Diese umfassen fünf Bereiche mit Hilfsangeboten und freiwilligen Unterstützern: Demenzhelfer und Alltagsbegleiter im Haushalt mit 35 Ehrenamtlichen, der Ambulante Hospizdienst für Sterbebegleitung mit 65 Ehrenamtlichen, die Allgemeine Sozialberatung mit Bürokratiebegleitung und Einzelfallhilfen etwa bei Wohnungsnot, der Bereich Migration zur Unterstützung von Flüchtlingen und die Gemeindecaritas mit Netzwerkarbeit in den 58 katholischen Pfarreien im Landkreis.

Ein sehr facettenreiches und breitgefächertes Angebot an Hilfen bietet der Sozialpsychiatrische Dienst im Caritas-Zentrum. 32 hauptamtliche Mitarbeiter und 20 ehrenamtliche Helfer engagieren sich als Ansprechpartner für Erwachsene mit seelischen Erkrankungen oder Problemen und deren Angehörige. 900 Ratsuchende kommen im Jahr darunter ein Fünftel aus Traunstein. Die Stelle arbeitet dabei mit vielen Netzwerkpartnern und Einrichtungen zusammen. Nach reger Diskussion zeigte sich Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer beeindruckt von der Vielzahl unterschiedlicher Hilfsangebote der Caritas. Zudem wurde für den Bereich der Jugend eine Kontaktaufnahme zwischen Schulamt und Caritas vereinbart, die sich aus den Schilderungen heraus ergab. „Genau diese Vernetzung und der Austausch miteinander sind Ziele unserer Treffen“, erklärte Traudl Wiesholler-Niederlöhner. Aktuell kommen rund 4.500 Anfragende pro Jahr zur Caritas nach Traunstein, informierte Franz Unterreiner. „Eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit den anderen Wohlfahrtsverbänden im Landkreis liegt ganz in unserem Interesse“, bekräftigte er.

Titelbild: Rund 4.500 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis nehmen pro Jahr die rund 30 unterschiedlichen Hilfsangebote des Caritas-Zentrums in Traunstein und seiner Einrichtungen wahr. Über die Details informierten sich die Mitglieder des Runden Sozialen Tischs der Stadt Traunstein bei einem Besuch.

Foto & Text: Große Kreisstadt Traunstein

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Christina Rechl

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