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VHS-Konferenz in Rosenheim – Abschluss-Bericht

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die 55. Bundeskonferenz der mittelstädtischen und regionalen Volkshochschulen fand von Sonntag 26.Mai  bis Mittwoch 29. Mai 2019 in der VHS Rosenheim statt. Die Gäste,  einhundert VHS Leiterinnen und Leiter aus dem ganzen Bundesgebiet machten sich auf einen teilweise sehr weiten Weg in die Innstadt auf, um an der informativen Tagung, gewürzt mit kollegialem Austausch, konstruktiven Gesprächen und einem bayrisch ausgelassenen Rahmenprogramm teilzunehmen.

Am Sonntagabend erreichten die ersten 35 Gäste Rosenheim. Unter weißblauem Himmel lernten sie die Stadt in zwei Parallelführungen „Auf den Spuren der Rosenheim Cops“ kennen. Wer bisher noch kein Fan von Max Müller war, ist es jetzt. Ein gelungener Auftakt, der traditionell im Biergarten endete.

Am Montag eröffnete Bürgermeister Anton Heindl die Konferenz unter dem Motto: „Von nichts kommt nichts“. Im Anschluss an die Begrüßung des Bundeskonferenzsprechers Ewald Gaden startete die Konferenz mit der ersten Keynote von Professor Dr. Gunter Dueck. Er plädierte  für einen Wandel in den Denkmustern in den Köpfen von Mitarbeitenden und Entscheidungsträgern. Neue Technologien sollen freundschaftlich willkommen geheißen werden, Mut und Aufgeschlossenheit ist gefragt, um die Volkshochschulen in die digitale Zukunft zu führen.  „Es stellt sich  nicht die Frage, ob die Digitalisierung ein Fluch oder Segen ist, sie ist da und Sie muss angenommen und positiv ins  lebenslange Lernen integriert werden“, so Professor Dueck.

Nach einer typischen bayrischen Stärkung  mit Weißwurst und Brezen und starteten die Barcampsessions, die von  Teilnehmerinnen und Teilnehmern angeleitet wurden. Dabei wurden Themen wie Webinar und Livestreams als komplementäres Angebot im Bereich gesellschaftlicher Bildung  und die Abschaffung von Semestern und Programmheften diskutiert. Von kompakt und starr zu flexibel und spontan – das neue Motto. Ein weiteres großes Thema war die Gewinnung von qualifizierten Dozentinnen und Dozenten.  Vollbeschäftigung und zu geringe Honorarzahlungen fordern die Volkshochschulen heraus,  neue Wege müssen beschritten und neue finanzielle Mittel gefunden werden.

Nach einem langen und konstruktiven Arbeitstag wurden die Gäste  im großen Saal im Hans Schuster Haus von Frau Oberbürgermeisterin Bauer begrüßt. Kulinarisch gestaltete Rochus Mayer vom  „Huber in Linden“ den Abend, musikalisch begleitet wurde der Abend von der  Band „Tobi and Friends“. Bis Mitternacht rockte der Saal und die ausgelassene Lebensfreude der Bildungsschaffenden bahnte sich tanzend den Weg.

Am Dienstagmorgen erwachte ein verregnetes Rosenheim. Die Gäste starteten in die Tagung mit der zweiten Keynote von Prof. Dr. Richard Stang. Sein Vorschlag, Volkshochschulen als offene Lern- und Bildungszentren zu gestalten, die den Teilnehmenden unterschiedliche Lernzugänge ermöglichen, vom Lernen im Kurs bis zum selbstständigen Arbeiten in offenen Werkstätten wurde mit großem Interesse aufgenommen.  Auch eine neue Raumgestaltung und Möblierung erfordert  Mut, die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und Experimente zu wagen. „Die Gestaltung physischer und digitaler Lernräume sind die Herausforderungen der Zukunft für Volkshochschiulen, die die geforderte Ortsunabhängigkeit und die soziale Nähe gleichzeitig bieten sollen“, so Prof. Stang.

Trotz strömenden Regens erkundeten unsere Gäste als Rahmenprogramm die Kampenwand oder die Fraueninsel. An diesem Punkt wurde deutlich: die Leiterinnen und Leiter der Volkshochschulen lassen sich nicht von Widrigkeiten abschrecken- da sind alle hart im Nehmen! Der Abend des verregneten Ausflugstags endete mit bayerischer Musik im Mailkeller.

In der dritten Keynote am letzten Tagungstag sensibilisierte Professor Dr. Axel Koch in seinem provokanten Titel „Change mich am Arsch“ alle Teilnehmenden dafür, mit Veränderungen sorgsam umzugehen und das Veränderungstempo an die personellen und sonstigen Bedingungen anzupassen.

Nach der Wahl der beiden neuen Sprecher Michael Staudt von der VHS Kaiserslautern und Sabine Koppe von der VHS Stralsund endete eine gelungene überaus erfolgreiche und lehrreiche Tagung und die Teilnehmenden reisten mit einem Koffer voller neuer Ideen und voll des Lobs für die großartige Organisation und Begleitung, für die das Gesamtteam der VHS Rosenheim zeichnet, zurück in ihre Heimatstädte.

Die 56. Bundeskonferenz der mittelstädtischen und regionalen Volkshochschulen findet 2020 in der VHS Hildesheim statt.

Bericht und Fotos: VHS Rosenheim

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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