Land- & Forstwirtschaft

Versammlung der Viehzuchtgenossenschaft Rosenheim Ost

Mit zahlreichen Ehrengästen und Vertretern aus den mit der Landwirtschaft eng verbundenen und zusammenarbeitenden Vereinigungen konnte die Jahreshauptversammlung der Viehzuchtgenossenschaft Rosenheim – Ost endlich wieder im normalen Rahmen abgehalten werden. Seine Begrüßung richtete 1. Vorsitzender Hans Mayer an die sehr gut besuchte Versammlung im Trachtenheim Hittenkirchen. Wie wichtig die Landwirtschaft für die Gesellschaft und auch für die Versorgung dieser ist, betonte die 3. Landrätin Marianne Loferer in Ihrem Grußwort. Auf aktuelle Probleme in der Landwirtschaft ging in seinem Grußwort der Kreisobmann des Bayerischen Bauerverbandes, Josef Andres ein. Er betonte besonders die wichtige Arbeit im Hintergrund, durch die einige politische Entscheidungen doch noch erfolgreich abgemildert werden konnten.

Nach den Berichten des Schriftführers, des Kassiers und der Kassenprüfer, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Schriftführer Andreas Rummelsberger konnte über einige Ausschusssitzungen und Vorstandssitzungen berichten. Am 11. September wurde eine gesellige Wanderung zur Herren Alm unternommen. Das schlechte Wetter an diesem Tag tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Bäuerinnenversammlung am 25. November war wie immer sehr gut besucht.

Über die Anlieferung der Märkte gab Bernhard Reiter einen Einblick. Er informierte die Anwesenden über die Preisentwicklungen und Preisschwankungen, sowie Absatzwege von Kälber und Großvieh. Sehr erfreulich waren die deutlich höheren Vermarktungserlöse im Vergleich zum Vorjahr. Der durchschnittliche Preis pro kg Lebendgewicht konnte bei den Kälbern um 25 Cent gesteigert werden. Damit konnte Traunstein den höchsten Auszahlungspreis pro kg Lebendgewicht unter den Zuchtverbänden in Bayern vorweisen. Vergleicht man die Preise über das ganze Jahr, so liegt der Preis am Kälbermarkt deutlich über den Preisen, die im bayerischen Handel bezahlt werden. Damit ist es für die Bauern sehr lukrativ, den Kälbermarkt in Traunstein zu beliefern.  Jungkühe kosteten deutlich über 2000 Euro und damit annähernd 300 Euro mehr als im Vorjahr.  Allerdings müsse man den gestiegenen Erlösen für die Bauern auch höhere Ausgaben für Betriebsmittel gegenrechnen.

Der 1. Vorsitzende des Zuchtverbandes Traunstein, Hubert Hartl informierte über den aktuellen Stand beim Bau der neuen Vermarktungshalle.  „Wir haben alles im Griff und sind sehr gut im Zeitplan“. In seinen detaillierten Ausführungen informierte er über den Baufortschritt und die voraussichtliche Fertigstellung. Baubeginn für die Halle war im August, und wenn alles nach Plan verläuft soll der Stall mit 60 Boxen für 900 Kälber im Herbst fertig werden. Über die Schwerpunkte der Zucht durch die genomische Selektion informierte der Zuchtleiter des ZV Traunstein Dr. Rudolf Maierhofer. Der Schwerpunkt der Zucht wird nicht mehr auf Milchleistungssteigerung gelegt. Die Zukunft der Rasse Fleckvieh liegt bei hohen Grundfutterleistungen und einer weiteren Verbesserung der Gesundheit und Fitness. Um eine ausreichende Datenbasis dafür zu schaffen warb Maierhofer für eine freiwillige Teilnahme am Programm Gesundheit und Robustheit.

Stefan Grabmeier vom Landeskuratorium für tierische Veredelung (LKV) stellte die Entwicklung der Milchleistungsprüfung (MLP) im Bereich des ZV Traunstein  vor. Es geht auch in dieser Region der Strukturwandel voran. So haben im vergangenen Jahr 26 Betriebe die MLP eingestellt. Die Leistung der Kühe ging im Durchschnitt auf 8021 Kilogramm leicht zurück. Auf über 3000 Betrieben in Bayern wird inzwischen mit einem Melkroboter gemolken. Eine Herde von Kühen, denen es an Wohlbefinden und Luxus nicht fehlt, zugleich vor Gesundheit strotzen und dadurch auch Leistungsbereit sind, ist das Ziel eines jeden Landwirts. Dies ist aber auch das Ergebnis von langjähriger züchterischer Arbeit, viel Fachwissen, gepaart mit mühevoller Arbeit in vielen Milchviehställen. Die Viehzuchtgenossenschaft Rosenheim-Ost ehrte einige ihrer Betriebe für besondere züchterische Leistungen. Eine Urkunde für die höchsten durchschnittlichen Lebensleistungen ihrer Kühe erhielten die Betriebe: Donat Osterhammer aus Bernau, Martin Steiner aus Rohrdorf, Christian Rappel aus Prien, Franz Hamberger aus Bad Endorf und Matthias Plank aus Eggstätt.

Eine Urkunde und eine Stallplakete vom RZV Traunstein für Kühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 kg Milch bekamen die Betriebe: Christian Rappel aus Prien, der sogar auf zwei Kühe stolz sein konnte, Josef Linner aus Hemhof und Paul Stettner aus Breitbrunn.

Bericht und Fotos: Andreas Rummelsberger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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