Kirche

Unterwössener Dorfgemeinschaft feiert Fronleichnam

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zu einem freudigen Ereignis kam die Dorfgemeinschaft in Unterwössen zusammen: Es galt das Hochfest Fronleichnam mit Gottesdienst und anschließender Prozession durch den Ort zu begehen. Fronleichnam ist dabei das Fest des Leibes und Blutes Christi. Nach gefestigtem Verständnis wird dabei die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert, mithin handelt es sich um ein Fest der Dankbarkeit für die leibliche Gegenwart Jesu in Brot und Wein und die Gemeinschaft der Gläubigen mit ihm im Abendmahl.

In seiner Predigt ging Pfarrer Peter Bergmaier auf die Antwort eines Kindes auf die Frage „Wo glaubt ihr, wohnt Gott?“ ein. Das Kind sagte, es verhalte sich wohl ähnlich wie bei seinem Vater. Dieser sei Arzt und pendle täglich vom Wohnhaus der Familie in seine Praxis. So dürfte es vermutlich auch bei Gott sein, der seine „Arbeit in der Kirche verrichte“. Das Bild von der Kirche als „Praxis“ beeindruckte Bergmaier und er dachte es weiter. So gebe es auch in der Kirche, vor allem zu den Gottesdiensten, „Sprechstunde“ mit Gott. Religiöse Feste wie Fronleichnam machten dabei die „Arbeit“ und Nähe Gottes besonders erfahrbar.

Pfarrer Bergmaier zog im Anschluss an den Gottesdienst, vor sich die Monstranz mit der in sie eingesetzten Hostie tragend, gemeinsam mit den Gläubigen durch den Ort und seine Straßen, um für den Ort und seine Einwohnerinnen und Einwohner den Segen und Schutz Gottes zu erbitten. Die Route der im Wechsel durch das Spiel der Musikkapelle und das Rosenkranzgebet der Röckifrauen begleiteten Prozession führte dabei, der Tradition folgend, durch feierlich geschmückte Straßen von der Katholischen Pfarrkirche St. Martin zu den vier Altären. Dem ersten bei der Martinikapelle oberhalb des Gattererhofes, dem zweiten beim Auschusterhof, dem dritten beim Rathaus und dem vierten beim Schwoagerhof, ehe man schließlich zurück zur Kirche kam. An jedem Altar wurde ein Ausschnitt aus einem Evangelium, der frohen Botschaft verlesen und der Segen in die vier Himmelsrichtungen gespendet, musikalisch umrahmt vom Gesang des Kirchenchores und den Salutschüssen der Gebirgsschützen und der Gemeindekanone. Am Gottesdienst und der Prozession beteiligten sich die örtlichen Institutionen und Vereine mit einer großen Zahl ihrer jeweiligen Mitglieder sowie eine große Personenzahl aus der weiteren Bürgerschaft.

Teilgenommen und mitgestaltet haben die Katholische Pfarrei St. Martin Unterwössen mit Pfarrer Bergmeier sowie den Ministrantinnen und Ministranten, den „Himmelträgern“ und dem Kirchenchor sowie den Kommunionkindern, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, die Gemeinde Unterwössen mit ihren Bürgermeistern und dem Gemeinderat, die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Unterwössen mit ihrer Fahnenabordnung, der Trachtenverein d’Achentaler Unterwössen mit seiner Fahnenabordnung, der Kinder- und Jugendgruppe, den aktiven Dirndln und Buam, den Mannerleut und den Röckifrauen, die Musikkapelle Wössen, die Gebirgsschützenkompanie Wössen/Achental mit Ihrer Fahnenabordnung und den Trommlern, Pionieren und Schützen, die Schützengesellschaft Gscheuerwand mit ihrer Fahnenabordnung, der Krieger- und Soldatenverein Wössen mit seiner Fahnenabordnung sowie der Gartenbauverein Unterwössen, der auch das große Schmuck-Blumenbild des dritten Altares am bzw. vor dem Rathaus mühevoll gestaltet hatte.

Im Anschluss kehrten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Gartenfest der Musikkapelle Wössen im Kurpark am Alten Bad ein. Der Erste Bürgermeister der Gemeinde Unterwössen Ludwig Entfellner dankte gemeinsam mit Pfarrer Peter Bergmaier allen Beteiligten für ihren Einsatz und die damit verbundenen Anstrengungen. Entfellner freute die große und vielfältige Beteiligung aus der Bürgerschaft, vor allem auch über die Vereine, ebenso die Teilnahme aus Reihen des Gemeinderats und das von allen damit gegebene Bekenntnis zur Pflege von Brauchtum und Tradition. Für Bürgermeister Entfellner, seines Zeichens ehemaliger langjähriger Vorsitzender des Trachtenvereins d’Achentaler Unterwössen und ehemaliger langjähriger Vorsitzender des Trachtengauverbandes Chiemgau-Alpenverband für Tracht und Sitte e.V. ist der Fronleichnamstag auch ein Tag gelebter Werte des Trachtenwesens.

Der Zweite Bürgermeister der Gemeinde Unterwössen Johannes Weber, ehemaliges langjähriges Mitglied und ehemaliger Vorsitzender des Pfarrgemeinderats Oberwössen zeigte sich gerade auch vor dem Hintergrund der dreijährigen coronabedingten Pause über die gemeinsame Begehung des Festtags durch die Dorfgemeinschaft erfreut: „Da geht einem das Herz auf!“. Weitere Informationen und Bilder von der Prozession findet man in der Berichterstattung von Ludwig Flug in den regionalen Berichtsmedien.

Bericht und Beitrag: Klaus Hellmich, Unterwössen – Das nach der Prozession aufgenommene Bild zeigt die Vertretung der Gemeinde Unterwössen bei Gottesdienst und Prozession. Zu sehen sind, mit im Hintergrund dem Wössener Bach und der Pfarrkirche St. Martin, von links: Gemeinderatsmitglied Bartholomäus Irlinger (OWG), Gemeinderatsmitglied Katharina Wagner (CSU), Gemeinderatsmitglied Ute Haag (Bündnis 90/Die Grünen), Altbürgermeister Hans Haslreiter (CSU), Gemeinderatsmitglied Andrea Größ (CSU), Dritte Bürgermeisterin Claudia Schweinöster (FDP/UWW), Erster Bürgermeister Ludwig Entfellner (CSU) und Zweiter Bürgermeister Johannes Weber (CSU). Mit dabei war auch das Gemeinderatsmitglied Martin Nieß (CSU). Bild: Klaus Hellmich, Unterwössen.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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