Kultur

Übersee: Ausstellung Beste Wiese

„Kunst bringt den Staub von der Seele“, sagte die kommissarische Bürgermeisterin von Übersee, Margarete Winnichner, zur Eröffnung der neuen Skulpturenausstellung im Ortszentrum. Damit traf sie den Nerv der Künstler und Besucher, die sich begeistert über den seltenen Kunstgenuss zeigten.

Veranstalter sind der Gartenbauverein und der Arbeitskreis Kultur unter Federführung von Reiner Schöniger. Angesichts des derzeitigen Stillstands und der Beschränkungen in der Kunst durch Corona, hatte Schöniger, in der Region hauptsächlich als Maler bekannt, vor einigen Wochen die Idee zu dieser Ausstellung. Man müsse etwas tun, meinte der Künstler und nannte die Präsentation „Contra Corona“.

Zu sehen sind nun in der entspannten Atmosphäre der Beste Wiese Werke zum „Träumen, Verweilen, Genießen“. Hauptaussteller ist der 73-jährige Bildhauer Werner Pink aus Trostberg. Der frühere Kfz-Mechaniker hat sich seit frühester Jugend der Kunst gewidmet. War es anfänglich die Malerei, die ihn faszinierte, beschäftigt er sich seit gut 25 Jahren ausschließlich mit Metallskulpturen. Viele Ausstellungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten machten ihn bekannt. Sein Markenzeichen aber ist die „Kunstmeile in Trostberg“, die er 2005 ins Leben gerufen hat und die seither rund 80 Kunstschaffende jährlich zum Ausstellen in die Stadt zieht.

In Übersee ist er nun mit neun Metallskulpturen vertreten. Wenn das Transportproblem nicht so groß wäre, hätte er nach eigenen Worten noch mehr seiner teilweise sehr großen Werke mit nach Übersee gebracht. Am auffälligsten sind seine „Drei Engel“, die er aus Küchenplatten hergestellt hat. Aber auch seine Musikgruppe, sein „Träumerlein“ und sein „Zitterlein“ fanden viele Bewunderer.

Als Gastaussteller ergänzte Reiner Schöniger mit zehn farbigen Werken unter dem Titel „Zauber von Fundstücken“ aus dem Alltag die Ausstellung und begab sich damit auf ein für ihn künstlerisches Neuland. Da erleben unter anderem entsorgte Tennisschläger, alte Fahrradfelgen oder alte Paddelteile eine farbige, oft skurrile Wiedergeburt.

Auf Anfrage Führungen

Froh, dass die Grün- und Pflanzflächen der Beste Wiese wieder einmal im Mittelpunkt stehen, zeigte sich der Gartenbauvereinsvorsitzende Hans Thullner. „Natur und Kunst passen prima zueinander“, meinte er.

Auch die Bürgermeisterin wertete die Beste Wiese als idealen Standort für die Ausstellung, „denn das praktische Erleben dieses öffentlichen Raumes ist gut für unser Dorfleben.“ Die Kunstwerke, die auch käuflich zu erwerben sind, können auf unbestimmte Zeit jederzeit kostenlos besichtigt werden. Für die vorgeschriebenen Abstände und Kontaktbeschränkungen müssen Gäste selbst Verantwortung übernehmen. Führungen durch die Ausstellung sind auf Anfrage, unter Telefon 08642/6431, möglich.

Bericht: Bärbel vom Dorp – Fotos: Schöniger/Pink

Anhang: Plakat


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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