Brauchtum

Über 30 Jahre Volksmusik-Hoagascht in Fischbachau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Gemeinde Fischbachau gehört zu jenen Gemeinden in Oberbayern, bei deren Nennung auch ein volksmusikalischer Klang mitschwingt. Das ist einmal begründet durch die lange Zeit der Traditionspflege der Volksmusik und des Gesangs im Leitzachtal und zum anderen durch Volksmusikveranstaltungen in den letzten 30 Jahren, die im gemeindlichen Klostersaal vor stets ausverkauftem Haus stattgefunden hatten.

Diese Volksmusikveranstaltungen organisierte   Klaus Greinsberger, lange Zeit bis zu seiner Pensionierung Verantwortlicher für die Tourismus-Informationen   in Fischbachau. „Unsere Gemeinde war durch die Wolfseehalle bekannt für große volkstümliche Veranstaltungen, aber unser gutes Kulturgut mit und für die echte Volksmusik wollten wir ebenfalls hochhalten“ – so Klaus Greinsberger. Über drei Jahrzehnte organisierte er die Hoagascht mit Musik- und Gesangsgruppen aus dem gesamten Alpenraum, vorwiegend aus Tirol, aus dem Salzburger Land und aus Oberbayern. Dazu ergänzt er: „Wichtig war es mir und uns immer, dass auch einheimische Gruppen zum Zuge und zum Auftritt kommen, das wurde auch von den jeweils 250 Besucherinnen und Besuchern anerkannt“. Die Volksmusik-Veranstaltungen wurden auch seitens der Gemeinde nicht nur durch die Räumlichkeiten im Klostersaal unterstützt, denn Fischbachau hatte und hat mit den Fischbachauer Sängerinnen (im übrigen mit Kathi Greinsberger, die mit Klaus Greinsberger aber nicht verwandt ist), mit den Roaner Sängerinnen und mit der Fischbachauer Tanzlmusi eine hohe Bekanntheit und Wertschätzung in Volkmusikkreisen.

Fünfmal im Jahr war der Klostersaal Volksmusikanten-Treffpunkt

Die Hoagascht im Klostersaal fanden viermal im Sommer und einmal in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr statt. „Das 25jährige Jubiläum haben wir nicht besonders gefeiert, denn bei uns war jeder Hoagascht ein gewisser Höhepunkt mit besten Musik- und Gesangsgruppen sowie mit Solisten“. Zuletzt waren – so Klaus Greinsberger weiter – waren Gruppen aus dem Berchtesgadener Land, die Samerberer Weisenbläser, die Trumpf- oder Kritisch-Musi und der neue Fischbachauer Dreigesang dabei. Weitere Gruppen und Teilnehmer reisten sogar aus dem Allgäu an wie die Oberstaufener Jodlergruppe. „Die Abwechslung, das hohe Niveau und die Auswahl der Ansager hat dafür gesorgt, dass jeder Abend für sich ein Erlebnis war und dass wir ein großes Stammpublikum hatten“ – so Klaus Greinsberger. Als Ansager konnte dieser unter anderem Heini Albrecht, Siegi Götze, Lenz Berger, Sepp Furtner, Hans Schönauer, Anderl Estner, Gustl Bauer oder Martin Wieland gewinnen. Im vorigen Jahr fielen die Volksmusikabende der Pandemie und zum Leidwesen der Volksmusikfreunde zum Opfer, dazu der Organisator: „Das war und ist sehr schade. Sollte es wieder eine Lockerung und Möglichkeit geben, dann sind wir in Fischbachau und bestimmt auch die Volksmusikanten kurzfristig in der Lage, wieder zusammenzukommen – ganz im Sinne der heimatlichen Kultur- und Brauchtums-Pflege“.

Fotos:      Hans Mayr, Greiling / Klaus Greinsberger

Eindrücke von bisherigen Volksmusikabenden in Fischbachau aus den Jahren 2018 und 2019

–        Duo Hornsteiner aus dem Werdenfelser Land

–        Klaus Greinsberger und Moderatorin Regina Wallner

–        Klaus Greinsberger

–        Oimaspitz-Klang aus Garmisch

–        Rouda Blechblosn aus Rott am Inn

–        Stoana Sänger aus Traunstein

–        Wengerboch-Musi aus dem Salzburger Land und Miesbach

Beitrag entstand  in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger (www.wendelstein-anzeiger.de) / Ausgabe April 2021


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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