Von den Stadtrechten 1375 bis zur Vereinslizenz der amerikanischen Militärregierung 1946: Diesen Zeitraum und mehr behandelt die Ausstellung „Mit Fug und Recht – Traunstein im Wandel“, die am Donnerstag, 10. April, um 19 Uhr im Kulturforum Traunstein eröffnet wird. Eine große, aufwändig erarbeitete und gestaltete Ausstellung von Stadtarchiv, Stadtmuseum und Städtischer Galerie liefert den historischen Hintergrund zu den Jubiläumsfestlichkeiten „650 Jahre Stadtrechte Traunstein“.
Am 7. Januar 1375 verlieh der bayerische Herzog Friedrich Traunstein die Stadtrechte. Diese Urkunde steht aber nicht am Anfang der Traunsteiner Stadtwerdung, sie besiegelt vielmehr das Ende einer allmählichen Entwicklung. Der 1245 erstmals genannten Siedlung „Trauwenstain“ waren enorme strategische Vorteile in die Wiege gelegt worden. Ihre Lage am Traunfluss im Schutz einer Burg sowie an der Salzhandelsstraße von Reichenhall nach München waren gewichtige Standortvorteile. Es verwundert daher nicht, dass der Ort bereits um 1300 als „Stat“ in Erscheinung tritt.
Die Ausstellung nähert sich folglich einem Zeitraum von deutlich mehr als 650 Jahren über bestimmte Themenfelder, die schlaglichtartig einen Blick auf und in die Geschichte Traunsteins werfen: Was macht eine Stadt aus, von welchen Werten und Normen wird sie geprägt und wie läuft das Leben und Zusammenleben ihrer Bewohner ab? Urkunden und Schriftstücke, Gemälde, Fotografien und Zeugnisse der Alltagskultur veranschaulichen in einer abwechslungsreichen Präsentation den Wandel der Zeit, den Traunstein erfahren hat. Das dadurch entstehende vielschichtige Bild der Vergangenheit mag zu einer Auseinandersetzung mit Fragestellungen anregen, die bis hinein in unsere Gegenwart von Belang sind. Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte der Stadt Traunstein in unterschiedlichen Facetten erlebbar zu machen. Neben historischen Fakten und kunstgeschichtlichen Aspekten beschäftigt sich die Ausstellung auch mit gesellschaftlich-sozialen Themen, die für die Stadtgesellschaft einer jeden Epoche von Bedeutung sind.
Am Donnerstag, 10. April, um 19 Uhr wird die Ausstellung „Mit Fug und Recht“ im Kulturforum Klosterkirche mit einem Grußwort von Oberbürgermeister Christian Hümmer eröffnet und Stadtarchivar Franz Haselbeck, der kommisarische Leiter des Stadtmuseums, Stefan Schuch, und die Leiterin der Städtischen Galerie, Judith Bader, erläutern in einem kurzweiligen, spontanen Gespräch ihr gemeinsames Ausstellungskonzept.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. Juni: Mittwoch bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr. An den Feiertagen Karfreitag, 1. Mai und Christi Himmelfahrt gelten die Werktagsöffnungszeiten.
Rahmenprogramm:
Vortragsreihe von Franz Haselbeck, Stadtarchivar
Donnerstag, 17. April um 19 Uhr: „Anmerkungen zum Traunsteiner Stadtrecht“
Donnerstag, 8. Mai um 19 Uhr: „Das 800-jährige Jubiläum Traunstein – Mythos oder historische Wahrheit?“
Donnerstag, 22. Mai um 19 Uhr: „Vom Hausknecht zum Hausbesitzer: der soziale Aufstieg des Josef Schierghofer“
Ausstellungsrundgänge
Mittwoch, 16. April um 11 Uhr
Montag, 5. Mai um 15 Uhr: Ausstellungsrundgang für Kinder und Jugendliche (6-12 J.)
Mittwoch, 7. Mai um 19 Uhr
Mittwoch, 14. Mai um 11 Uhr
Samstag, 31. Mai um 14 Uhr: Der Traunsteiner Stadtplatz: Salzstraße und bürgerliches Zentrum.
Stadtgeschichte vor Ort mit der Stadtheimatpflegerin Dr. Lydia Großpietsch
Sonntag, 1. Juni um 16 Uhr: Abschlussrundgang.
Bericht und Foto: Stadt Traunstein – Historische Stadtansichten, Urkunden, Gemälde und Zeugnisse der Alltagskultur, wie zum Beispiel eine Schandmaske und Zunftzeichen von Bäckern und Metzgern, veranschaulichen ein vielschichtiges Bild der Traunsteiner Historie. Die Ausstellung „Mit Fug und Recht“ wird bis Anfang Juni im Kulturforum Klosterkirche präsentiert. Fotos: © Helga Haselbeck; Fotocollage: Stadt Traunstein