Eine überaus große Trauergemeinde, darunter viele in Tracht gekleidete Personen, begleitete Maria Fritz („Heisimpl-Oma“) auf dem Friedhof in Altenbeuern zu ihrer letzten Ruhestätte. Dort wurde ihr Leichnam in das Familiengrab gelegt, das auf geweihter Erde ruht. An diesem Tag wäre sie 88 Jahre alt geworden. Ihr langes und arbeitsreiches, jedoch stets bescheidenes Leben fand somit einen würdigen Abschluss im Kreise der Dorf- und Glaubensgemeinschaft.
Geboren auf dem „Bichlbaueranwesen“, kannte sie sich von Kindheit an mit den Aufgaben im Haus und in der Landwirtschaft bestens aus. Wie viele ihrer Generation, die in Kriegszeiten aufwuchsen, prägte auch sie ihr Leben durch fleißige Mitarbeit und Hilfsbereitschaft. Ihre Ausbildung an der Landwirtschaftsschule schloss sie erfolgreich ab. Die Mitgliedschaft in der Landjugend und im Trachtenverein „Immergrün“ Altenbeuern brachte ihr Freude und die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen. Bei Festlichkeiten lernte sie ihren späteren Ehemann, Konrad Fritz, kennen. Nach der Hochzeit wurde das „Heisimplanwesen“, nur einen Steinwurf vom Elternhaus entfernt, ihre neue Heimat. Trotz aller Veränderungen in der Landwirtschaft und den baulichen Entwicklungen blieb Holzham für sie stets der Mittelpunkt ihres Lebens.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann und der wachsenden Familie kümmerte sie sich liebevoll um Haus, Hof und Garten. Sie wurden mit sechs Kindern gesegnet, obwohl das erstgeborene Kind sehr früh verstarb. Später wurde sie zur zentralen Anlaufstelle für ihre Kinder und neun Enkelkinder, stets bereit, mit Fürsorge und Unterstützung beizustehen. Nach der Übergabe des Hofes fand das Ehepaar Fritz Zeit für Ausflüge und kleine Reisen, immer in dem Wissen, sicher nach Hause zurückzukehren. Gemeinsam konnten sie sogar ihre Goldene Hochzeit feiern, bevor ihr Ehemann vor 10 Jahren verstarb.
Maria Fritz blieb eng mit der Frauengemeinschaft und der Frauen-Union verbunden. Ein besonderes Anliegen von ihr war die Glaubensgemeinschaft im Dorf. Der sonntägliche Kirchgang war für sie keine Pflicht, sondern Ausdruck ihres tiefen Glaubens an Gott und seine Schöpfung. Wo immer möglich, beteiligte sie sich auch am wöchentlichen Rosenkranzgebet in der Kirche von Altenbeuern. Ihre Zurückhaltung und Freundlichkeit waren bemerkenswert.
Pfarrer Christoph Rudolph sprach die Gebete der Kirche und verband sie mit der Hoffnung, die uns alle begleitet. Der Kirchenchor gestaltete die Messe, während die Musikkapelle Neubeuern, begleitet von den Fahnen des Trachtenvereins „Immergrün Altenbeuern“ und der Frauengemeinschaft, Maria Fritz auf ihrem letzten Weg zur Ruhestätte begleitete.
Bericht: Thomas Schwitteck