Nur wenige Tage nach seinem 88. Geburtstag verstarb nach längerer Krankheit Josef Enzinger aus Stelzenberg in der Gemeinde Frasdorf. Der „Enzinger Sepp“ wuchs in seinem elterlichen „Maschdernhof“ als zweites Kind zusammen mit zwei Brüdern und einer Schwester während der Kriegszeit in bescheidenen Verhältnissen auf. Aktiv verbunden wer er mit den Orts- und Traditionsvereinen, die sich mit ihren Fahnenabordnungen bei der Trauerfeier in der Pfarrkirche „St. Margaretha“ und auf dem Frasdorfer Friedhof von einem treuen Wegbegleiter verabschiedeten.
Pfarrer Paul Janßen charakterisierte den Verstorbenen als einen christlichen und geselligen Menschen, der besonders seiner Familie und seinem Eigenheim zutiefst verbunden war und sagte: „Gleich nach dem Abschluss der Frasorfer Volksschule stellte er sich als noch heranwachsender Bursche in den Knechtdienst bei verschiedenen Bauersleuten. Seine erste Anstellung war hier in Frasdorf am Mesner Hof, es folgten zwei Knecht-Stellen in Greimelberg und Siegharting. Zu der Zeit fand er schon Anschluss zu den Wildenwarter und Atzinger Dorfgemeinschaften und Vereinen. So kam es auch, dass er hier seine Frau Anne aus Stetten kennen und lieben lernte“.
1957 begann für Sepp Enzinger ein neuer Berufs- und Lebensabschnitt bei der Autobahnmeisterei in Pfraundorf. Dort arbeitete er bis zu seinem Renteneintritt im Jahr 2000, also 43 Jahre lang. Es war dort nicht nur sein Arbeitsplatz, den er in verschiedenen Positionen ausfüllte, sondern auch die enorme Kameradschaft unter den Kollegen war ihm ans Herz gewachsen und er besuchte auch im Rentenalter noch oft und gern die Kollegen zu einem Frühschoppen oder Ratsch. Seine jungen Jahre waren schon geprägt mit viel und harter Arbeit, so kam es auch, dass er 1963 neben dem elterlichen Anwesen sein neues Zuhause baute. Es folgten1965 die Hochzeit mit seiner Ehefrau Anne und 1972 die Geburt des Sohnes Sepp. Später folgten noch die geliebten Enkel Florian, Marlene und Andrea.
In seiner Freizeit waren ihm der Garten ein schöner Ausgleich und als Hobbyschreiner hatte er sich eine kleine Werkstatt eingerichtet. Dort schuf er auch das eigene Feldkreuz für den Garten, das auf dem Sterbebild zu sehen ist. Sepp Enzinger hatte gerne gute Unterhaltung, egal ob im großen Familienkreis, in den Vereinen oder am Stammtisch. Selber war er auch gerne Gastgeber und freute sich über alle Besucher, mit denen er ratschen und auch diskutieren konnte. Das Kartenspiel und vor allem das Schafkopfen waren seine große Leidenschaft. Es war sein großer Wunsch, dass er seinen letzten Lebensabschnitt in seinem Zuhause in Stelzenberg verbringen konnte.
Am offenen Grab verabschiedeten sich die Fahnenabordnungen von den Trachtenvereinen „Die lustigen Wildenwarter“, „Daxenwinkler“ Atzing und „D´Lamstoana“ Frasdorf sowie der Krankenunterstützungsverein Frasdorf/Umratshausen und die Feuerwehr Frasdorf nachdem seine Neffen im forstgrünen Trachtengewand den Sarg zur Grabstätte brachten.
Die Vorstände von den drei Trachtenvereinen Florian Stoib (Wildenwart), Michael Wallner (Atzing) und Sebastian Graf (Frasdorf) dankten in ihren Nachrufen für die langeTreue zur Trachtensache und für vielfache Hilfsleistungen bei den Festen. Die musikalische Gestaltung in der Pfarrkirche und auf dem Friedhof übernahmen der Frasdorfer Kirchenchor und die Frasdorfer Bläser.
Sterbefoto: Sepp Enzinger – mit dem von ihm geschaffenen Wegkreuz – sowie Erinnerungen an die Trauerfeier